Das Ende einer Baggerfahrt
Kreis legt Baustelle still, weil der Transport durch ein Naturschutzgebiet nicht angemeldet war.
Kreis Mettmann/Ratingen. Im Juni hatte Landrat Thomas Hendele noch gefordert: "Bayer soll die Bagger stoppen". Gestern stoppte Hendele die Bayer-Bagger - zumindest an einer CO-Pipeline-Baustelle in Ratingen.
Ein Mitarbeiter der Unteren Landschaftsbehörde hatte gesehen, wie sich die von Bayer beauftragte Baufirma mit schwerem Gerät ins Ratinger Angertal aufmachte. Ziel war das Gelände des Trassenverlaufs entlang der A 3. Ein Blick in die Karte des Kreises Mettmann hätten den Männern der Baufirma aber eines gezeigt: Das Gebiet jenseits der Auermühle und Gräfgenstein ist Naturschutzgebiet. Und in ein solches fährt man besser nicht ohne Genehmigung mit Baggern und- Baustellengerätschaften.
"Uns liegt nichts Schriftliches vor. Von einem Baustopp ist uns nichts bekannt. Die Arbeiten gehen weiter", erklärte Bayer-Pressesprecher Christian Zöller gestern auf WZ-Anfrage. Als WZ-Fotograf Jürgen Venn zeitgleich das Gelände für ein Foto aufsuchte, war von Bauarbeiten und Bauarbeitern keine Spur zu sehen.
In Monheim zieht Bürgermeister Thomas Dünchheim währenddessen eine neue Trumpfkarte aus dem Ärmel. Die Pipeline kreuze die Trasse der Bahnen der Stadt. Weil das Enteignungsrecht sich nicht auf Bahnanlagen bezieht, müsste Bayer mit den Bahnen eine Vereinbarung treffen, so Dünchheim. Eine Unterschrift der Bahnen unter eine solche Vereinbarung wird es nach seiner Meinung aber nicht geben.