Im Tierheim ist er unglücklich: Gonzo sucht ein neues Zuhause
Der kräftige Hund ist ein typisches Scheidungsopfer.
<strong>Mönchengladbach. Durch Mark und Bein dringt Gonzos Weinen. "Er ist so unglücklich." Tierpflegerin Jasmin Dieckmanns schüttelt verzweifelt den Kopf, während Gonzo sich unter Streicheln langsam wieder beruhigt. Dem Auslauf des Mönchengladbacher Tierheims kann er nichts abgewinnen. "Für ihn ist alles so furchtbar", weiß Dieckmanns. Allein und verlassen muss sich der zweijährige Rüde fühlen. Mit seinen großen Pfoten steht er im Matsch und himmelt mit bernsteinfarbenen Augen die Tierpflegerin an. Nähe und Zuwendung sind für Gonzo ein Luxus, den er nur selten genießen darf. Und so ist er für jede Aufmerksamkeit dankbar. "Und ein wirklich netter und gut erzogener Hund", sagt Dieckmanns. Dennoch weiß sie auch, weshalb Gonzo immer noch keine Hundefreunde gefunden hat: "Er ist ein großer, kräftiger Hund, der aussieht wie ein Wolf." Viele Menschen trauen sich solch einen ganzen Kerl, der auch Führung braucht, nicht zu. "Dabei ist er ein Bär wie er im Buche steht", lacht die Pflegerin.
Da er noch jung ist und sich die Bindung zum zukünftigen Tierhalter festigen soll, empfiehlt Diekmanns ein Training in der Hundeschule. Dass Gonzo sich aber vorbildlich verhalten kann, hat er bei seinem Fototermin gezeigt. Wie eine Eins geht er bei Fuß und sitzt auf Kommando - dabei hat er sich furchtbar gefreut, dass jemand ihn aus seinem Auslauf führt.
Kaum ist Gonzo wieder im Auslauf, beginnt das Trauerspiel: Gonzo weint, jault und schluchzt. Verzweifelt und flehend schaut er Dieckmanns an, die schweren Herzens den Schlüssel im Schloss dreht. "Wir müssen dich jetzt wieder allein lassen", sagt sie und weiß, wie Gonzo leidet.
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