Jeckes ABC C wie Carne vale
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Carne vale — ist Latein und bedeutet „Fleisch, lebe wohl“, was hinlänglich als die Herkunft des Begriffs Karneval angesehen wird. Das passt, denn das Brauchtum hat seine Wurzeln in der christlichen Religion. Auch die Begriffe Fastnacht oder Fastelovend, also die letzten Nächte vor der Fastenzeit, machen das deutlich. Schon im Mittelalter nutzen die Menschen die Zeit vor den Fastentagen, um noch einmal richtig zu feiern und sich den Gelüsten hinzugeben, die in der Fastenzeit tabu sind.
Und auch heute noch gehören närrische Gottesdienste vielerorts zum Brauchtum dazu. In Kempen wird die Narrenmesse in diesem Jahr am Sonntag, 19. Februar, ab 10 Uhr in der St. Hubertus-Kirche in St. Hubert von Weihbischof Karl Borsch gehalten.
In St. Tönis fand ein karnevalistischer Gottesdienst in dieser Session bereits im Januar in der evangelischen Kirche statt. In der Apfelstadt werden die Gottesdienste seit ein paar Jahren im Wechsel in der katholischen und der evangelischen Kirche gefeiert. Weil es natürlich auch evangelische Christen in den Vereinen gibt, die das im Rheinland so wichtige Brauchtum feiern, hat man sich auf diesen Wechsel verständigt.
Auch wenn das für sie gar nicht so leicht ist, wie Pfarrerin Daniela Büscher-Bruch erklärt. Denn die Wurzeln des Karnevals liegen in der katholischen Kirche. „In einigen evangelischen Landeskirchen kommt es gar nicht vor.“
In der evangelischen Kirche spielt auch das Fasten, zum Beispiel durch den Verzicht auf Fleisch, weniger eine Rolle. Dennoch habe die Passionszeit im evangelischen Glauben natürlich eine wichtige Bedeutung, in der es darum gehe, den Passionsweg Jesu Christi und durch den bewussten Verzicht auch sein eigenes Leben in den Blick zu nehmen. „Sieben Wochen Ohne“ heißt die Fastenaktion der evangelischen Kirche dazu. ulli