Karnevals-ABC G wie GKK

jeckes abc G wie GKK heißt es heute in der närrischen Rubrik der WZ

Foto: Kurt Lübke

G wie GKK. Oder wie Geschichte. Denn das Grefrather Karnevals-Komitee ist Geschichte. Wie berichtet, hat der Verein im November seine Auflösung beschlossen. Es fehlt schlicht an Menschen, die den Verein führen wollten. Zeit für einen närrischen Nachruf:

Bunte Abende vom Liederkranz, Masken- und Kostümbälle gab es in Grefrath bis in die 70er Jahre hinein. Im August 1979 trafen sich auf Initiative von Manfred Baum und dem mittlerweile verstorbenen Leo Hamacher die Vertreter vieler Grefrather Vereine im alten Clubheim des SV Grefrath am Nordkanal, um den Sitzungskarneval wiederzubeleben. Der Zusammenschluss gab sich den Namen Interessengemeinschaft Grefrather Karneval (IGK). Die erste Sitzung fand dann im Jahre 1980 unter der Präsidentschaft des inzwischen verstorbenen Kurt Kleinbylen und Günter Terhardt statt. Der Elferrat wurde von Vertretern der beteiligten Vereine gebildet. 1982 wurde dann eine Satzung erstellt und die IGK in Grefrather Karnevals-Komitee umbenannt.

Die ersten Büttenabende fanden im Saal Allen an der Lobbericher Straße (heute: Zum Nordkanal) statt und wurden zum Großteil von Aktiven aus Grefrather Vereinen bestritten. Erster Sitzungspräsident war Hermann Gartz, der in dieser Funktion bereits beim Liederkranz aktiv war. Nach drei Sitzungen im Saal Allen folgte der Umzug ins Zelt auf dem Deversdonk. Die Veranstaltungen lebten von den lokalen Büttenrednern. So stiegen Peter Pasch, Ernst Borgs, Theo Schommer, Manfred Baum und viele andere in die Bütt.

Ende der 1980er-Jahre nahm dann auch der Straßenkarneval wieder Fahrt auf. Nach dem Zweiten Weltkrieg hatte es nur 1950 einen Karnevalszug gegeben. Zwischen 1975 und 1985 hatte der „Bürgerverein Grefrath West“ im Westgebiet die beliebten Karnevalsumzüge organisiert.

Büttenredner Ernst Borgs und Manfred Baum organisierten 1989 wieder einen Zug für die ganze Gemeinde. Mit von der Partie war Deutschlands ältester Prinz Karneval: der 88-jährige Johannes Allen. Beim Zug trug er die Prinzenmütze, die er schon in den 1930er-Jahren getragen hatte. Und Prinzessin war seine Enkelin Andrea.

In den ersten Jahren zog der Tulpensonntagszug jedes Jahr — später dann in Absprache mit Vinkrath nur noch in den ungeraden Jahren. Weitere Tollitäten des GKK waren Jochen und Antoinette Stockbrink (1991/1992), Uli und Mia Zanders (1998/1999), Jupp und Gerda Nilges (2003/2004) sowie Ralf und Uschi Hormes (2007/2008).

Die Altweiberfete am Deversdonk war lange Zeit ein Publikumsmagnet. Mehrere Jahre wurde Ende Oktober die Halloween-Party in der Reithalle im Heitzerend gefeiert.

In den vergangenen Jahren hatte das GKK dann aber eher mit Querelen auf sich aufmerksam gemacht. Jupp Nilges hatte noch versucht, den Verein mit seinem Einsatz zu retten. Aber alleine gelang ihm das nicht.

Seine Prinzenzeit und die tollen Sitzungen mit vielen Grefrather Akteuren hält Nilges in guter Erinnerung. Oft habe er nach dem GKK-Aus nun gehört, wie schade das sei. Aber ohne Mithilfe ging es nicht anderes. Nun geht er als letzter Vorsitzender in die Geschichte des GKK ein — zumindest vorerst. ulli