„Opi“ durfte nicht ins Kinderbett
Der etwa zehn Jahre alte Kater sucht ein neues Zuhause.
Nettetal. Tanja Schlüter hat als Tierpflegerin im Nettetaler Tierheim mehrmals am Tag mit tierischen Schicksalen zu tun: Hunde, die Unbekannte an Raststätten angebunden haben; Kaninchen, in Kleingärten ausgesetzt, oder trächtige Katzen, die in einem Karton vor die Tierheimtür abgestellt wurden - doch das Schicksal von Kater "Opi" rührt die Tierpflegerin besonders. "Er ist so ein lieber Schluff - verträgt sich mit allem und ist gar nicht launig."
Und trotzdem wollten ihn seine Menschen loswerden: Als die Ehefrau ein Baby zur Welt brachte, wollte sie "Opi" Anfang August nicht mehr haben. Er hätte es sich einige Male im Kinderbett gemütlich gemacht - das ginge gar nicht. Aber deshalb "Opi" gleich abgeben?
"Unsere Kinder sind mit Hunden und Katzen problemlos aufgewachsen", erzählt die Tierpflegerin, und kann die Abgabe des Tieres nicht verstehen. Obwohl die Tierpfleger den hübschen Kater "Opi" nennen, gehört er noch nicht zum alten Eisen - ganz im Gegenteil: Er spielt gerne und ist äußerst verschmust. Zehn Tierjahre hat er sicher schon überschritten, "aber man sieht es ihm nicht an".
Schätzen kann der Tierarzt "Opis" Alter schlecht, da der Kater - und daher kommt sein Name - keine Zähne mehr besitzt. "Das ist aber gar kein Problem für ihn: Er frisst sogar Trockenfutter", sagt Tanja Schlüter. Das Fressen sei schließlich eine seiner Lieblingsbeschäftigungen. Auch optisch ist es nicht zu erkennen, dass ihm Zähne fehlen - nur, wenn er gähnt.
Unproblematisch, anpassungsfähig und schmusebedürftig sind Attribute für "Opi", die Tanja Schlüter sofort einfallen. "Er lässt sich auch problemlos auf den Arm nehmen." Kratzen, beißen, fauchen - das kennt der anhängliche "Opi" gar nicht. Deshalb wäre er auch ein wunderbarer Kater für Menschen, die zum ersten Mal einen Haustiger halten: "Ein Anfängerkater", meint Schlüter. Aber auch für Familien oder ältere Leute ein geselliger, genügsamer Hausgenosse.
Mit anderen Artgenossen käme er auch gut zurecht. "Katzen können auf jeden Fall im Haus sein, nur nicht gerade ein junger Flegel von Kater, der auf "Opi" herumturnt und mit ihm balgen möchte", rät Schlüter. Es wäre schön, wenn unser Tier der Woche in einen Haushalt einziehen könnte, der einen Garten hat. Ist der Garten eingezäunt, bleibt "Opi" auch dort, da er keinen Zaun mehr überwinden kann.
Wer dem verschmusten und lieben Kater Opi ein Zuhause geben möchte, sollte sich im Tierheim Nettetal, Tel. 02153/3785, melden.