Sportstätten unter der Lupe
Wie sind die Bedingungen für die Sportler in Kempen? Dieser und anderen Fragen geht die WZ auf den Grund.
Kempen. Rund 12 000 Menschen sind Mitglied in einem der 35 Sportvereine in Kempen, St. Hubert und Tönisberg. Fußball, Handball, Leichtathletik, Turnen, Trampolin, Judo und Karate — das ist nur ein kleiner Teil der Sportarten, die angeboten werden.
Doch wie sieht es mit den Bedingungen für die Sportler in der Thomasstadt aus? In welchem Zustand sind die Kempener Sportstätten? Diesen und anderen Fragen geht die WZ beim großen Sportstätten-Check auf den Grund. Ihre Meinung ist gefragt.
Die WZ möchte von ihren Lesern erfahren, ob sie mit der Situation in den Turn- und Gymnastikhallen sowie auf Fußballplätzen, Leichtathletik-Anlagen und Co. zufrieden sind. „Es sind zwar nicht alle Sportstätten perfekt. Aber ich denke, dass Kempen sich im sportlichen Bereich sehen lassen kann“, sagt Bürgermeister Volker Rübo. „Wir sind vergleichsweise gut aufgestellt, aber es gibt sicher Bereiche, in denen man etwas verbessern kann.“
So werden die Sportstätten 2012 ein wichtiges Thema im Rathaus sein. Zur Vorbereitung der Haushaltsberatungen wird das Hochbauamt eine Prioritätenliste der Sanierungsmaßnahmen erarbeiten, die in den nächsten Jahren erledigt werden sollten. „Aufgrund des Alters vieler Einrichtungen ist ein ständiger Handlungsbedarf gegeben. Diesem stellen wir uns“, so Rübo. „Daher wurde zum Beispiel die Dreifachturnhalle an der Ludwig-Jahn-Straße in den vergangenen Jahren grundlegend erneuert.“
Zudem soll 2012 zusammen mit den Vereinen ein Sportstätten-Entwicklungsplan aufgestellt werden. „Mir ist bewusst, dass sich Stadt und Vereine auf Veränderungen im Bereich des Sports einstellen müssen“, sagt Rübo. „Hier lautet das Stichwort ,demografischer Wandel’. Die Mitglieder der Vereine werden älter.“ So werde vermutlich der Bedarf nach Räumen für Reha- und Gymnastikgruppen immer größer. Hingegen werde es künftig weniger Jugendliche geben, die Sport treiben.
Diese Veränderungen werden sich laut Rübo auch auf die Sportstätten auswirken: „Wenn wir einen Entwicklungsplan haben, werden wir wissen, welche Sportanlagen mit welcher Ausstattung wir künftig brauchen.“
Schon jetzt ist laut einer Statistik der Stadt erkennbar, dass die Vereine Mitglieder verloren haben. Von 1992 bis 2001 ist die Zahl der Mitglieder in den Vereinen kontinuierlich von 9801 (1992) auf 12 738 (2001) gestiegen. Danach ging die Zahl, bis auf wenige Ausnahmen, zurück. Heute sind 11 888 Menschen Mitglied in einem Kempener Sportverein (Stand 2011).
2011 hat die Stadt geschätzte 1,27 Millionen Euro in die Förderung des Sports sowie die Bereitstellung und den Betrieb der Anlagen investiert. Zusätzlich flossen 400 000 Euro in den Umbau der Umkleiden am Tönisberger Sportplatz — dort stemmt der VfL Tönisberg etwa 150 000 Euro selbst.
Weiterhin sind 200 000 Euro aus dem Konjunkturprogramm II genutzt worden, um die sanitären Anlagen der Umkleiden an der Berliner Allee energetisch zu sanieren. „Der Hauptteil der Mittel des Konjunkturpaketes ist in die energetische Sanierung der Schulen geflossen.
Dort war der Bedarf groß — darin waren sich Politik und Verwaltung einig“, erklärt der Bürgermeister. Zudem musste die Stadt in den Bau von zwei Mensen (Real- und Hauptschule) investieren. „Und wir haben die Kindertagesstätten für die U 3-Betreuung umbauen müssen“, stellt Rübo die Prioritäten der vergangenen Jahre klar.
Wie zuletzt an der Berliner Allee und an der Anlage in Tönisberg werde die Stadt auch künftig in den Sport investieren. Rübo: „Das, was wir in Kempen haben, werden wir erhalten und sanieren.“