Regen-Serie Was man bei Regen in Düsseldorf tun kann
Rafft man sich bei miesem Wetter auf und geht vor die Tür, kann man in Düsseldorf viel erleben: Von einer Busfahrt, über Haie, Sport, Bücher und Kunst bis zum Kinderkonzert.
Düsseldorf. Was man bei Regen in einer Stadt wie Düsseldorf alles tun kann? Nun, bis auf ein wenige Ausnahmen natürlich das Gleiche, was man auch bei Sonnenschein tun kann. Arbeiten zum Beispiel, die Wohnung aufräumen, putzen, Wäsche waschen. Aber weil das nicht so richtig Spaß macht, konzentrieren wir uns auf bekömmlichere Tipps. Und auf originellere als das schlichte Shoppen, das in einer Einkaufsstadt natürlich immer geht und gerade bei miesem Wetter für manche ein Stimmungsaufheller sein mag, sofern man genügend Geld hat.
Düsseldorf bei Regen — bei diesen zehn Beschäftigungen macht das gar nichts.
Gottfried Benn schrieb einmal, im Vorbeifahren sehe man oft das Beste einer Stadt (er meinte von Berlin). In Düsseldorf eignet sich dafür eine Fahrt mit dem Linienbus 730 am besten: Er bedient zwischen Urdenbach im Süden und Stockum im Norden die längste Strecke der Rheinbahn: 26,5 Kilometer, 56 Haltestellen, 85 Minuten Fahrzeit. Man erlebt sehr preiswert die Stadt jenseits von Kö, Altstadt und Rhein, fährt durch industrielle (Reisholz, Rath) oder bürgerliche (Benrath, Grafenberg) Stadtteile, sieht am Fenster die ganze Spannbreite urbanen Lebens vorbeiziehen.
In der Zentrale hinterm Hauptbahnhof am Bertha-von-Suttner-Platz oder in einer der 14 Stadtteilfilialen der Bücherei lassen sich nicht nur gute, auch ganz aktuelle Bücher für alle Leser jeden Alters finden. Hier kann man — nach dem Sterben auch der letzten Videothek — auch noch DVDs oder Bluerays (natürlich auch CDs) ausleihen. Und zwar kostenlos und für 14 Tage, wenn man in Besitz einer Jahreskarte ist. Es gibt auch alle (zumindest halbwegs anspruchsvollen) Film-Neuerscheinungen, da die aber meist sofort vergriffen sind, muss man sie vorbestellen (Gebühr: 1 Euro), in aller Regel liegt der Film dann binnen einer Woche zum Abholen in der Wunschfiliale bereit.
Dass vor allem, aber längst nicht nur Kinder wieder Spaß am Trampolinspringen haben, hat sich rumgesprochen. Und auch wenn es einen „Airhop-Trampolinpark“ nicht nur in Flingern gibt, als Regen-Attraktion für alle ab 5 Jahren taugt er prima.
Jetzt im Juni blühen die Baumkronen buchstäblich so wasserdicht, dass man sogar ohne Schirm, aber trotzdem trockenen Kopfes durch den Stadtwald spazieren kann — wenn nicht gerade ein Platzregen herniedergeht. Schön geht das im Grafenberger und Aaper Wald, aber auch in den Forsten von Eller und Angermund.
Düsseldorf hat seit dem Krieg keinen Zoo mehr, aber einen Aquazoo. Der hat im Herbst nach jahrelanger Sanierung an der Kaiserswerther Straße in Stockum neu eröffnet und bietet eine feine Mischung aus Tiershow (u.a. Haie, Krokodile,) und naturwissenschaftlicher Didaktik. Und wenn das Wetter nach dem Besuch besser geworden ist, lohnt ein Spaziergang durch den drumherum liegenden Nordpark.
Mit Freibädern ist in Düsseldorf in diesem Sommer wenig los, gerade mal zwei haben geöffnet, die in Stockum und Benrath — aber nur bei schönem Wetter. Da geht man besser gleich ins Hallenbad. Für die ganze Familie dennoch gut geeignet sind der Düsselstrand an der Kettwiger Straße in Flingern (inklusive Sauna) und das alte, aber abwechslungsreiche Unterrather Bad an der Mettlacher Straße.
Neben den im Wortsinne „klassischen“ Konzerten im früheren Planetarium am Rhein gibt es jede Menge Kinder- und Familienkonzerte. Just im Juni (16.- 23.6.) zum Beispiel steigt die „Familienwoche“ mit speziellen Konzerten für Säuglinge und Kleinkinder.
Wer Düsseldorf von oben genießen will, rauscht meistens im Fahrstuhl auf den Rheinturm. Uriger ist die viel kürzere Fahrt (die letzte Etage führt dann nur eine treppe hoch) in den Schloßturm am Burgplatz, mithin das Wahrzeichen von Düsseldorf. Im Turm oben hat man einen prima Ausblick, im Café kann man etwa trinken und essen.. Und wer länger bleiben will, besichtigt das darunter liegende Schifffahrtsmuseum.
Düsseldorf hält viel auf seine Kunstmuseen. Jenseits aller aktuellen Ausstellungen lohnt immer mal wieder ein Gang durch die Kunstsammlung NRW am Grabbeplatz (K20). Viel Klee, Kandinsky, Picasso, Matisse, Beuys, Richter stehen für schiere Klasse.
Beach-Volleyball oder -Soccer, Klettern und Bouldern: Groß und Klein oder alle zusammen können sich in der Halle in Lierenfeld in familiärer Atmosphäre austoben oder auspowern.