Bürger wollen Energieversorgung selbst in die Hand nehmen
Neue Initiative will den Weg für eine eigenständige Energieversorgung ebnen.
Ronsdorf. Dezentral und bürgernah — so stellt sich ein derzeit noch kleiner Bund entschlossener Querdenker die Stromversorgung der Zukunft vor. In Ronsdorf traf sich die „Initiative zur Förderung der regionalen Energiewende“ und malte das Szenario eines unabhängigen Versorgungsnetzes aus. Was so sehr gewagt klang, wurde in trauter Runde erst einmal per Film an die Leinwand projiziert.
Das gezeigte Beispiel stammte aus Saerbeck im Münsterland und demonstrierte, wie sich aus einer überschaubaren Gemeinschaft heraus das Ziel der Selbstversorgung verwirklichen lässt. Mit Photovoltaikanlagen will der Wuppertaler Zirkel „Energie mit sonnigem Gewissen“ gewinnen. Teilhaben könne auch derjenige, der keine eigene Dachfläche besitze, indem er Anteile am genossenschaftlichen Projekt erwerbe. Nach ähnlichem Prinzip will die Gemeinschaft den Bau von Windkraftanlagen fördern. Letztlich werden aber nicht nur finanzielle Teilhaber gesucht, sondern auch Ideengeber und Talente.
Grundlage der Überlegungen ist die Annahme, dass die Energiewende wahrscheinlich nicht von den großen Konzernen angestoßen wird. Dass sie momentan keine zehn Mitglieder verzeichnet, entmutigt die Initiative nicht. Sie verweist vielmehr darauf, dass in Deutschland bereits 1600 Orte das Ziel der energetischen Selbstversorgung erreicht haben.