Sperrung der B 7 für zwei Jahre: Lob, Tadel und offene Fragen
Die WSW halten einen Verzicht auf die Bundesallee grundsätzlich für möglich. Gut 25.000 Fahrzeuge wären pro Tag betroffen.
Wuppertal. Die Überlegungen der Stadt, die B 7 im Zuge des Umbaus am Döppersberg gut zwei Jahre lang zu sperren, sorgen nach der WZ-Berichterstattung stadtweit für Diskussionen. Wie am Donnerstag berichtet, wird die Fachverwaltung ihr Konzept für die B 7 zwischen der Kreuzung Brausenwerth und der Kasinostraße aller Voraussicht nach im Herbst den zuständigen Gremien vorstellen, um nach Abwägung aller Vor- und Nachteile einer solchen Sperrung abschließend zu einer Entscheidung im Stadtrat zu kommen.
Greifen könnte die Vollsperrung der B 7 bereits nach der Freigabe des Walls für den Zweirichtungsverkehr im Juni 2014. Diese Straße wird dann zur Umleitung unter anderem für den Busverkehr der WSW. „Bislang gibt es keine offizielle Anfrage der Stadt“, erklärt Stadtwerkesprecher Holger Stephan auf WZ-Nachfrage. „Dennoch sind unsere Experten der Meinung, dass eine Umplanung des Nahverkehrs in dem Bereich grundsätzlich möglich ist. Für den Fall, dass die B 7 tatsächlich gesperrt würde, müssten einige kreative Lösungen vor allem für die Ost-West-Linien gefunden werden.“
Betroffen wären demnach zum Beispiel auch die Schnellbuslinien auf der Talachse. Eine tragende Rolle spielt bei einer so langen Sperrung der B 7 natürlich auch die Schwebebahn als alternatives Verkehrsmittel: Die Sanierung des Gerüsts ist mit der Fertigstellung der neuen Wagenhalle zum Jahresende zwar abgeschlossen — aber mit der Inbetriebnahme der neuen Wagen und ihres Betriebssystems gibt es auch 2014 und 2015 technische Arbeiten an der Schwebebahn, die sich auf den Tagesbetrieb auswirken können.
Im WZ-Online-Forum ist es gerade auch der Blick auf potenzielle Ausweichstrecken, der für Diskussionen, Kritik und Ablehnung sorgt. Aber es gibt auch positive Stimmen: „Warum denn nicht?“, fragt zum Beispiel Helmuth Pelzer im Online-Forum unserer Zeitung (siehe Leserbriefe links).
Für Skepsis sorgt der Vergleich mit den erfolgreichen Sperrungen von Autobahnen im Ruhrgebiet: Sie dauerten jeweils nur einige Wochen, die B 7 wäre aller Voraussicht nach zwei Jahre lang betroffen. In dieser Zeit könnten dann allerdings auch anderen Straßen und Brückenarbeiten dort erledigt werden, die unter Verkehr nicht oder nur erschwert in Frage kämen.
„Überrascht“, zeigte sich am Donnerstag auch Thomas Wängler, Verkehrsexperte und Sprecher der IHK in Wuppertal, Solingen und Remscheid auf WZ-Nachfrage. In den Fachgremien seien dermaßen konkrete Überlegungen zu einer Sperrung der B 7 bislang kein Thema gewesen. Bei aller Skepsis warte man zunächst auf ein konkretes Konzept.
Priorität müsse auch bei dieser Variante die Erreichbarkeit der Innenstadt haben, ohne dass es zu Dauerstaus kommt. „Zwei Jahre sind eine lange Zeit.“
Laut Stadt nutzen zwischen 25 000 und 30 000 Fahrzeuge die Bundesallee täglich. Von einer detaillierten Planung zur Sperrung der B 7 könne bislang keine Rede sein, betont Verkehrsdezernent Frank Meyer. Das Baukonzept für die Tieferlegung der B 7 selbst bleibe unverändert.