Die Kälte und die Kosten
Eisig kalt hat uns der Winter noch einmal erwischt, aber das ist nicht für Jeden schlecht. Denn schon bald wird der erneute Kälteeinbruch als famose Erklärung dafür dienen, dass die Bauarbeiten am neuen Döppersberg doch eine Klitzekleinigkeit teurer werden, als einst geschätzt.
Oder die Energiekosten wegen des erhöhten Verbrauchs eine Nuance steigen. Und natürlich die Straßenschäden nicht etwa deshalb so enorm sind, weil man in den letzten Jahren nur notdürftig geflickt hat. Beim Elberfelder Rathaus, das schon zum Jahreswechsel fertig saniert sein sollte, hat „der eisige Winter uns einen Strich durch die Rechnung gemacht“.
So diktierte Thorsten Wagner vom Gebäudemanagement ins wehrlose Gerät. Dass bis zum Jahreswechsel kaum Winter war, hatte er längst vergessen oder nie gewusst. „Eigentum verpflichtet“, ließ er noch in Bezug auf die explodierenden Kosten wissen und zahlte dafür freiwillig fünf Euro ins Phrasenschwein.
Dass der Neubau der Junior-Uni keine Zeitverzögerung verzeichnet, zeigt entweder, dass in Barmen die Winter weit weniger hart sind, oder dass dort Profis planen. Sein „Chef“, Baudezernent Frank Meier, hat für derartige Kinkerlitzchen keine Zeit. Er vermietet bis tief in die Nacht noch gar nicht existente Ladenzeilen am Döppersberg an imaginäre Interessenten oder verhandelt „ergebnisoffen“ mit Investoren des ECE.
„Nullvariante“ nennt er das offenherzig. Bleibt zu hoffen, dass er damit nicht seinen Job meint. Während nämlich böse Zungen behaupten, sein ehemaliger Brötchengeber (die Stadt Braunschweig) freue sich noch immer diebisch, seine „besonderen Fähigkeiten“ aus sicherer Distanz betrachten zu dürfen, haben wir ihn noch eine Weile am Bein.
Ob sich sein Weggang von dort auch positiv auf den örtlichen Fußballverein Braunschweigs ausgewirkt hat, lässt sich allerdings nur vermuten. Jedenfalls spielt die Eintracht in der nächsten Saison Bundesliga. Das gelingt dem WSV erst mal nicht, Ehrenwort.