GA-Pokal: Der „wilde“ Hopp und das ausgefallene Familienduell
WSV-Trainer Bergemann und CSC-Coach Dönninghaus von der Stärke der Wülfrather überrascht.
Wuppertal. Zum Familienduell in der Finalrunde des WZ-Pokals zwischen WSV-II-Trainer Wolfgang Bergemann und seinem Schwiegersohn, CSC-Coach Markus Dönninghaus, kam es nicht, weil ihnen Joachim Hopp mit seinen Wülfrathern die Suppe versalzte und beide schlug.
„Hopp gleicht „Klopp — zumindest am Spielfeldrand, wo er stets gestikulierend und lautstark seine Kommentare abgebend eine Ermahnung des Schiedsrichters hinnehmen musste.
„Ich habe so viele 18 und 19-jährige Jungs, die brauchen Führung“, begründete er lächelnd sein Temperament, das man bei ihm auch noch aus Bundesligazeiten kennt. „Hoppi ist schon ein ganz spezieller Typ“, meinte Wülfraths Präsident Michael Massenberg, der angesichts des GA-Pokal-Siegs strahlte.
Gelassen betrachtete Wolfgang Bergemann die Siegerehrung aus der Distanz: „Ich bin mit der Leistung meiner Jungs zufrieden, sie haben sich insgesamt gut verkauft. Statt der Verlängerung hätte ich versucht, sich auf ein Elfmeterschießen zu einigen, denn ich sah, dass sie müde waren. Doch das wollten die Jungs nicht.“
Beim Verlassen der Anlage warf er einen Zettel mit der Aufstellung des Cronenberger SC in den Papierkorb: „Die hatte ich auf der Agenda und nicht Wülfrath.“
Auch sein Schwiegersohn zeigte sich von der Stärke der Wülfrather überrascht. „Wir werden daraus unsere Lehren ziehen. Vielleicht kam für uns der Schuss vor den Bug zur rechten Zeit“, sagte er im Hinblick darauf, dass er mit seinem Team in der Meisterschaft in drei Wochen bereits wieder gegen den FCW spielen muss.
Eine plausible Erklärung zumindest für seine „Schläfrigkeit“ lieferte übrigens CSC-Routinier Marc Bach. Er war am Vorabend noch in München beim Bundesliga-Spiel gegen Gladbach gewesen und die Nacht durchgefahren.
Nachsteuerungsbedarf bei seiner Mannschaft sah auch Michael Sickau, Trainer des Außenseiters Grün-Weiß Wuppertal, lieferte aber auch eine Erklärung: „Wir haben zuletzt hart trainiert, dadurch fehlte uns wahrscheinlich die erforderliche Konzentration. Aber wir sind zufrieden, die Finalrunde erreicht zu haben. Leider hat uns heute Jean-Louis Tavarez gefehlt, dessen Sohn ins Krankenhaus musste.“
Cronenbergs Bezirksbürgermeister Michael-Georg von Wenczowsky, der in Vertretung des im Urlaub weilenden Oberbürgermeisters Peter Jung gekommen war, freute sich natürlich über den Austragungsort: „Ich finde es sehr gut, dass die Endrunde in Cronenberg ausgetragen wurde. Das zeigt die Wertigkeit des Wettbewerbs für den Verein.“
Burkhard Wegmann, Geschäftsführer des Fußballkreises Wuppertal/Niederberg, dankte neben den Cronenbergern als Gastgeber der Finalrunde auch dem SV Jägerhaus-Linde und dem TSV Ronsdorf, die in den Viertelfinals ebenfalls für einen würdigen Rahmen gesorgt hatten. „Auch die Schiedsrichterleistungen waren nach meinem Empfinden durchweg zufriedenstellend“, sagte Wegmann.
Am Samstag hatten die Unparteiischen Ünal Sögüt, Jens-Uwe Baum, Rene Genserowski und Dirk Meschkat jedenfalls alles im Griff. Viel Arbeit gab es für sie nur im hart geführten Duell der Oberliga-Absteiger Cronenberg und Wülfrath.