Halbzeit in der Kapelle
Neulich zu Weihnachten: Die kleine Landkapelle ist bis auf den letzten Platz gefüllt, und das gilt selbst für die Ersatzstühle in der letzten Reihe. Aber: Es kommen immer mehr Besucher, die den kleinen, aber feinen Gottesdienst weit draußen zwischen Wiesen und Feldern erleben wollen.
Jetzt stehen die ersten Gäste schon vor den Türen und rücken auf, soweit das kleine Gotteshaus es eben hergibt. So kann sich der Pfarrer ganz vorne über eines nicht beklagen: Einsamkeit. Selbst ihm zu Füßen sitzen die Menschen. Und der Gottesmann macht aus der Not eine Tugend: „Wer auf den Liederzettel schaut, der weiß ja ungefähr, wann Halbzeit ist“, sagt er gleich zu Beginn. Und nach einer halben Stunde erfüllt der Geist der Weihnacht die Kapelle dann auch optisch: Wer saß, steht auf — und wer bis dahin stand, der sitzt. Ein schönes Motto gerade auch für das nächste Jahr. Guten Rutsch!