Bergische Marktführer (47): Gutes Klima für besondere Räume
Der Spezialist in Sachen Raumklima fing vor Jahren mit einer einseitigen Preisliste an. Heute besteht sie aus einem dicken Buch.
Wuppertal. Gutes Klima. Das kommt aus Wuppertal — und Kaut liefert es. Ob für Büros oder Museen, Wohnhäuser oder Lagerhallen: Die Alfred Kaut GmbH & Co. ist Spezialist in Sachen Raumklima und bietet Lösungen für nahezu jedes Gebäude an — ganz gleich, ob es beheizt oder gekühlt, befeuchtet oder getrocknet werden soll.
„Raumklima ist für Menschen und Maschinen zu einem nicht zu unterschätzenden Faktor geworden“, sagt Diplom-Kauffrau Christina Kaut, die das Unternehmen gemeinsam mit Bruder Philip in vierter Familiengeneration führt. „Darum haben wir schon sehr früh Klimageräte in unser Programm aufgenommen.“ Erste Systeme verkauften schon Großvater Alfred und sein Bruder Hans, ab Mitte der 1980er Jahre wurden Klimageräte von Partner Sanyo aus Japan importiert. „Zu Anfang waren das Fenster-Geräte, und es ließ sich nur ein einziger Raum klimatisieren“, sagt Christina Kaut. „1986 bestand unsere Preisliste aus einer Seite — mittlerweile ist sie ein dickes Buch.“
Heute ist die Alfred Kaut GmbH & Co. einer der größten Lieferanten für Kälte- und Klimatechnik deutschlandweit und Vertriebspartner von Panasonic. Die Wuppertaler zählen Kälte- Fachbetriebe ebenso zu ihrem Kundenkreis wie beispielsweise Hotels und Museen. Kaut stattet aber auch Kühlhäuser, Schwimmbäder oder Lagerräume mit Klimatechnik aus und hat den Anspruch, quasi von jetzt auf gleich liefern zu können.
Um dieser Herausforderung gerecht zu werden, wurde kontinuierlich expandiert und investiert: 1994 zog das Unternehmen von der Tannenbergstraße zur Windhukstraße — und damit sozusagen aus dem Tal auf den Berg. Im Wuppertaler Osten sind nicht nur Verwaltung und Lager auf mehr als 18.500 Quadratmetern Fläche untergebracht, sondern auch die Versandbüros. Rund 110 der etwa 170 Beschäftigten arbeiten im Wuppertaler Stammhaus, Niederlassungen gibt es in Berlin, Dresden, Frankfurt, Hamburg, Nürnberg, München, Stuttgart, Rostock und Hannover.
Gute Mitarbeiter mit technischem Wissen seien stets willkommen, sagt die Geschäftsführerin. „Und wir setzen auf unsere Auszubildenden: Sie kennen die Systeme und sind später oft die besten Verkäufer.“
Kaut bildet Kaufleute im Groß- und Außenhandel sowie Mechatroniker für Kälte- und Klimatechnik aus — und nicht nur die Azubis fühlen sich im Bergischen Land wohl, wie Christina und Philip Kaut immer wieder feststellen: „Die Menschen hier sind offen, freundlich und gradlinig.“ Auch wenn oft anderes behauptet werde und gern von der „Pleitestadt“ Wuppertal die Rede sei: „Wir argumentieren dann immer damit, wie viele erfolgreiche Unternehmen es hier gibt, die Arbeitsplätze sichern.“
Zu ihnen gehört auch die Alfred Kaut GmbH & Co., der die vergangenen Jahre eine kontinuierliche Umsatzsteigerung beschert haben. „Bereits 2011 konnte der Umsatz des Vorkrisenjahres 2008 um zehn Prozent übertroffen werden und liegt nun bei mehr als 50 Millionen Euro.“
2010 wurde die Firma Hans Kaut GmbH & Co. gegründet und vertreibt in Deutschland exklusiv die Heiz-und Kühlsysteme von Hitachi. Geschäftsführer ist Philip Kaut, der nach Abschluss des Bachelor-Studiums vor vier Jahren in das von Urgroßvater Alfred gegründete Unternehmen eintrat.
Und schon der setzte auf innovative Technik: Die 1892 in Elberfeld gegründete Elektrizitätsgesellschaft versorgte vor mehr als 110 Jahren ein ganz besonderes Gebäude mit Strom: Der prunkvolle Bau der damaligen Elberfelder Stadthalle war das erste Referenzobjekt des heutigen Weltunternehmens.