2013: Trassenbau bis nach Vohwinkel

Nach wie vor gibt es großen Zuspruch für die Wuppertal Bewegung, und das nicht allein durch Spenden.

Wuppertal. Die Wuppertal Bewegung bleibt auf Erfolgskurs: Nicht nur, dass die Stadt jüngst zusicherte, im kommenden Jahr die Rad- und Wanderwege auf insgesamt 18 Kilometer auszubauen — Schatzmeister Burkhard Clingen konnte auf der Jahreshauptversammlung am Mittwoch in der Pauluskirche eine hohe Spendensumme vermelden.

So wurden alleine 97 000 Euro an Spenden eingenommen — was für den nach wie vor breiten Rückhalt der Wuppertal Bewegung steht, bei gut 9000 Euro aus Beiträgen und 191 000 Euro, die aus dem Schienenverkauf erzielt wurden. Mehr als 200 Vereinsmitglieder und Unterstützer der Bürgerbewegung kamen zur Jahreshauptversammlung. Dort begrüßte Hermann Burmeister vom Freundeskreis der Pauluskirche die Gäste passend mit einem Bibelspruch, den sich auch die Bewegung auf die Fahnen schreiben könnte: „Suchet der Stadt Bestes“.

Ein Ort, an dem man „der Stadt Bestes“ finden kann, ist für Christa Mrozek ganz klar die Nordbahntrasse: Der Rad- und Wanderweg habe eindeutig einen Mehrwert für Familien, sagte die Designerin, die auch in diesem Jahr Impressionen von der Trasse in einem Kalender zusammengefasst hat. „Bei der Konzeption habe ich mich von den Begegnungen auf der Trasse inspirieren lassen.“

Weiter geht’s — die Wuppertal Bewegung zeigt sich voller Tatendrang: Am Heubruch soll gebaut werden. Da der drei Kilometer umfassende Abschnitt im Westen durch ein Baugerüst am Viadukt Westkotter Straße und im Osten von einer für Baufahrzeuge gesperrten Eisenbahnbrücke versperrt sei, soll die Askanierstraße vorübergehend als Zufahrt ausgebaut werden. Das erklärte Lutz Eßrich, vielen Freunden der Wuppertal Bewegung auch als „Trassenscout“ bekannt.

Diesen Zugang werde auch die Stadt nutzen, erklärte Rainer Widmann. Der städtische Projektleiter wollte sich nicht mit fremden Federn schmücken: „Ohne die Wuppertal Bewegung wäre die Trasse nicht auf das Gleis gesetzt worden“, betonte er.

Dass es nun „tüchtig voran“ gehe, wie die Stadt verkündete, sei aber auch höchste Zeit, unterstrich Eßrich: Schließlich sei die Trasse in ein überregionales Netz von Panorama-Radwegen eingebunden und werde sich in ein umspannendes Streckensystem von 320 Kilometern einfügen. „Da wundert es mich nicht, wenn die umliegenden Kommunen mit Enttäuschung reagieren, weil wir in Wuppertal wieder mal zurückfallen“, so Eßrich. Das soll 2013 anders werden.

Mit Blick ins nächste Jahr nennt Carsten Gerhardt, Vorsitzender der Wuppertal Bewegung, im Gespräch mit der WZ kritische Punkte: So begrüßenswert der angepeilte Baufortschritt insbesondere im Wuppertaler Westen bis nach Vohwinkel auch sei: Der innerstädtische Teil der Trasse mit seinen vielen Ingenieurbauwerken dürfe nicht außen vor bleiben. „Wir müssen die Menschen da abholen, wo sie wohnen“, erklärte Gerhardt auch mit Blick nach Barmen und Wichlinghausen. Und es geht um die Ankündigung, die Trasse innerstädtisch bis Ende 2013 durchgehend benutzbar zu machen. „Die wirklich schwierigen Stücke stehen im Moment leider nicht im Fokus. Das muss sich ändern.“

Auch die technische Ausstattung der Mitarbeiter des zweiten Arbeitsmarktes — bei ihnen bedankte sich die Wuppertalbewegung an der Trassenmeisterei mit gut 140 Gästen am Donnerstagmittag für das große Engagement — lasse zu wünschen übrig: Das Problem sei nicht die Ausrüstung für die Pflege und Wartung der Trasse, sondern die für anstehende Bauarbeiten. „Ein Bagger und ein Radlader reichen nicht aus.“ Zumindest über die Anmietung von Maschinen müsse gesprochen werden, um im nächsten Jahr voran zu kommen.