Theater-Protest: Zuspruch aus dem ganzen Land
Das Programm zum Welttheatertag, der am Samstag ab 10 Uhr an verschiedenen Orten in der Stadt gefeiert wird, kann hier als Pdf-Datei heruntergeladen werden.
Wuppertal. Die Liste der Unterstützer ist so lang wie prominent: Wenn der Welttheatertag am kommenden Samstag mit einer "Solidaritätsgala" im Opernhaus sein Finale erlebt, sind auch zwei bekannte (Vor-)Namensvetter dabei: Intendant Ulrich Khuon und Schauspieler Ulrich Matthes reisen vom Deutschen Theater Berlin an. In Barmen lesen sie, um die Wuppertaler Bühnen im Kampf gegen die drohende Schließung des Schauspielhauses zu unterstützen.
Dabei sind sie in bester Gesellschaft: Zur Gala ab 19.30 Uhr haben sich Vertreter aus dem Landestheater Schleswig-Holstein, dem Anhaltischen Theater Dessau und dem Berliner Ensemble angekündigt. Auch die Theater aus Freiburg, Heidelberg, Hagen und Bremen wollen in Wuppertal ein Zeichen setzen.
Dass die Gastgeber, die um ihre Zukunft bangen, ihren Teil zum Programm beisteuern, versteht sich von selbst: Das Tanztheater Pina Bausch, die städtischen Sinfoniker und das Schauspielensemble setzen auf Verdi genauso wie auf Szenen aus dem Stück "Ich Tasche". Weniger selbstverständlich ist für Wuppertals Theater-Chef Christian von Treskow, dass so viele Kollegen ihre Unterstützung angeboten haben. Bevor er im vergangenen Jahr Intendant wurde, war er als freischaffender Künstler in der gesamten Republik im Einsatz gewesen. "Ich war Reise-Regisseur. Dass jetzt so viele Bühnen hierher kommen, rührt mich."
Insgesamt 50 Bühnen aus ganz Deutschland präsentieren sich ab 14 Uhr an Spielorten in der ganzen Stadt. Dabei ist die Gala der krönende Abschluss eines Festtags, den die Intendantengruppe im Deutschen Bühnenverein ausrichtet. Dahinter steckt die Absicht, drohende Kürzungen nicht nur entlang der Wupper zu verhindern, wie Organisator Klaus Pierwoß betont. "Die Ensembles kommen, weil sie wissen: Was heute in Wuppertal passiert, kann morgen auch uns drohen."