Vom Lehn mit Bestzeit in der Staffel
Trotzdem reicht es für die Lagen-Staffel der Herren nicht zur erhofften Medaille.
London. Christian vom Lehn von der SG Bayer war am ersten Wettkampftag der Schwimmwettbewerbe bei den Olympischen Spielen in London über 100-m-Brust einer der ersten deutschen Starter. Am Schlusstag stand der 20-Jährige dann noch mit der Lagenstaffel auf dem Startblock.
Mit der Entscheidung über 4 x 100-m-Lagen wurde im letzten Rennen eine fantastische Schwimmwoche mit spannenden Rennen und sieben Weltrekorden beendet. Christian vom Lehn war beim großen Finale im Aquatics Centre, das nach den Spielen von einer Zuschauerkapazität von 17 500 auf 2500 Plätze zurückgebaut wird, dabei.
Die deutsche Mannschaft hätte sich am liebsten wohl klammheimlich aus der Halle geschlichen. Erstmals seit 80 Jahren gab es bei Olympia keine einzige Medaille. Auch die letzte Hoffnung, über 4 x 100-m-Lagen der Männer zu Edelmetall zu greifen, erfüllte sich nicht. In 3:33,06 Minuten schlug die DSV-Staffel in der Besetzung Helge Meeuw, Christian vom Lehn, Steffen und Markus Deibler als Sechste an.
Gegenüber dem Vorlauf am Freitag verbesserten sich die Vier um fast eine Sekunde. Das war auch Verdienst von Christian vom Lehn, der über die Bruststrecke mit 1:00,30 eine Superzeit schwamm, womit er auch unter Berücksichtigung des in einer Staffel praktizierten fliegenden Wechsels eine neue persönliche Bestzeit aufstellte.
Das ließ seine schwache Vorlaufzeit von 1:01,19 Minuten vergessen. „Er hat genau das gemacht, wie ich ihn eingeschätzt habe“, freute sich vom Lehns Trainer Farshid Shami. Die Konkurrenz im olympischen Becken war einfach zu stark, um nach einer Medaille greifen zu können.
Ein sechster Staffelplatz im Finale von London war für Christian vom Lehn trotzdem ein Riesenerfolg. Überhaupt war der Elberfelder, genau wie Sarah Poewe, seine Vereinskameradin von der SG Bayer, eine der positiven Erscheinungen in einer schwachen deutschen Olympiamannschaft.
Sarah Poewe schwamm über 100 m Brust eine neue persönliche Bestzeit und auch Christian vom Lehn konnte in London überzeugen. Während Poewe ihre internationale Karriere nach vier Olympiateilnahmen beendet, hat Christian vom Lehn die Zukunft noch vor sich. Er war im Vorfeld dieser Spiele mehrfach verletzt gewesen. Wenn er künftig gesund bleibt, ist von ihm noch einiges erwarten.
Das Bayer-Duo Poewe und vom Lehn kann nach Beendigung ihrer Wettbewerbe die Spiele genießen. Die Schwimmer bleiben bis zur Abschlussfeier, an der sie auch teilnehmen, in London. Die Eröffnungsfeier mussten sie sausenlassen, weil sie einen Tag später bereits Wettbewerbe hatten.
Abschied nehmen von London musste hingegen Farshid Shami. Das Trainerteam des DSV trat bereits am Sonntag die Heimreise an. Für Shami waren die Tage von London ein unvergessliches Erlebnis. Von seinen in London gesammelten Erfahrungen wird in der täglichen Trainingsarbeit die Schwimmabteilung der SG Bayer profitieren können.