Das gibt es auch Eiszapfen zum Bierkühlen

Winterliches Schauspiel auf dem Brauhof: Meterlange Eiszapfen reihen sich zu einem gefrorenen Vorhang — bis Braumeister Artur Russ kommt und sie mit Eispickel und hölzernem Vorschlaghammer in handliche Stücke zertrümmert.

Artur Russ schlägt im Hof der Kronenbrauerei Eis von einem Metallgerüst, einem sogenannten Eisgalgen. Bei eisigen Temperaturen wird das Gestell mit Wasser beträufelt und das dabei entstandene Eis für die Kühlung des Eisbierkellers genutzt.

Artur Russ schlägt im Hof der Kronenbrauerei Eis von einem Metallgerüst, einem sogenannten Eisgalgen. Bei eisigen Temperaturen wird das Gestell mit Wasser beträufelt und das dabei entstandene Eis für die Kühlung des Eisbierkellers genutzt.

Foto: Stefan Puchner

„Das ist echte Knochenarbeit“, sagte Russ (57) bei der vierten und letzten Zerschlagung des sogenannten Eisgalgens der Kronenbrauerei in Ulm in diesem Jahr. 400 Kubikmeter Eis hat der 1887 gegründete Familienbetrieb seit Jahresbeginn „geerntet“. Seine Bierbehälter können nun bis zum Sommer ohne Strom kühlgehalten werden.

Die Kronenbrauerei gehört zu den wenigen, die Eis noch nach dieser traditionellen Methode gewinnen. Der gut vier Meter hohe Eisgalgen aus Metall verfügt über ein ausgeklügeltes System zur Bewässerung. „In vier, fünf Nächten mit anständigen Minusgraden wachsen daran ordentliche Zapfen“, sagte Russ. „Früher wurde in Brauereien nur Natureis verwendet, da gab es ja noch keine Kühlaggregate.“