Carsharing & Co: So sind Sie günstig unterwegs
Wer vom eigenen Auto auf Bus und Bahn oder Carsharing umsteigt, kann in vielen Fällen sparen.
Düsseldorf. Die große Mehrheit der Deutschen nutzt für Fahrten zur Arbeit oder auch größere Einkäufe das eigene Auto. Es ist ein bequemes, flexibles Verkehrsmittel — aber ist es auch das günstigste? Nur in den seltensten Fällen. Studien belegen, dass es sich für viele Menschen, vor allem in Ballungszentren, lohnen würde, auf Bus und Bahn oder Carsharing umzusteigen.
Hier teilen sich mehrere Nutzer ein Auto. Der Anbieter, in Düsseldorf gibt es vier, kümmert sich um die Fahrzeuge. Mit Wartung, Versicherung und allen anderen Dingen rund um das Auto hat der Kunde nichts zu tun. Dafür zahlt er in der Regel einen Monatsbeitrag und weitere Beträge, die sich nach der Fahrtdauer und der Kilometerzahl richten. Ein Beispiel: Bucht der Kunde bei Greenwheels in Düsseldorf ein Auto (Kompaktklasse) für einen zweistündigen Einkauf (zehn Kilometer Fahrt), zahlt er derzeit werktags 7,20 Euro bei 25 Euro Monatsbeitrag.
Carsharing lohnt sich nicht für Pendler, aber für Menschen, die zu verschiedenen Anlässen ein Auto brauchen und im Jahr weniger als 10 000 Kilometer fahren. Das Carsharing-Netz ist gerade in Großstädten oft gut ausgebaut. In Düsseldorf zum Beispiel gibt es mehr als 30 Stationen, in Wuppertal 16.
Wer täglich zur Arbeit pendelt, fährt mit Bus und Bahn fast immer günstiger. Berücksichtigt werden müssen neben Benzin, Versicherungen und Kfz-Steuer auch Werkstattkosten und der Wertverlust des Autos.
Den Kostenunterschied verdeutlicht folgende Beispielrechnung, die der ADAC für unsere Zeitung angefertigt hat: Ein Pendler fährt 220 Arbeitstage im Jahr mit seinem VW Golf (als Neuwagen gekauft) von Wuppertal nach Düsseldorf und zurück. Er legt dabei 15 400 Kilometer pro Jahr zurück. Bei der Vollkostenrechnung kommen hier rund 6300 Euro im Jahr zusammen (41 Cent pro Kilometer). Zum Vergleich: Ein entsprechendes VRR-Ticket 1000 im Abo (Stufe B) kostet derzeit 926,40 Euro im Jahr.
Soll das Auto auf jeden Fall behalten werden, müssen für den Preisvergleich nur die variablen Kosten beachtet werden. Doch selbst dann kommen noch 3850 Euro pro Jahr für die Fahrten zur Arbeit zusammen (bei insgesamt 25 000 Kilometern Jahreslaufleistung des Autos): das entspricht 25 Cent pro Kilometer. Nur in Fahrgemeinschaften kann das Pendeln mit dem Auto günstiger sein als mit Bus und Bahn.
Leasing, also die Pacht eines Autos für einen bestimmten Zeitraum, lohnt sich insbesondere für Unternehmen und Selbstständige. Sie können die Leasingraten von der Steuer absetzen. Wer privat ein Fahrzeug leasen möchte, sollte die Vor- und Nachteile gegeneinander abwägen:
Vorteile des Leasings sind sicher das hohe Maß an Planungssicherheit durch die festen Leasingraten und die Tatsache, dass man das Auto am Ende der Leasingzeit bequem abgeben kann. Über die Leasingraten wird nicht der gesamte Wert des Fahrzeugs bezahlt, sondern in erster Linie Wertverfall und Abnutzung.
Die Nachteile liegen insbesondere in der Tatsache, dass der Leasingnehmer das Auto nicht besitzt, er aber unter Umständen dennoch für Schäden aufkommen muss und Leasingverträge oft nicht vorzeitig gekündigt werden können. Kunden, die das Fahrzeug sowieso am Ende der Leasingzeit kaufen wollen, rät ADAC-Experte Marcus Krüger eher zu einer Kreditfinanzierung. Gerade beim Restwert-Leasing drohten am Ende Nachteile.
Fazit: Leasing lohnt sich vor allem für Menschen, die gern die neuesten Modelle fahren und ihr Auto alle paar Jahre wechseln möchten.