Der Selbstversuch im Blog: Einen Monat lang mit dem E-Bike zur Arbeit

Dieser Beitrag ist Teil des Blogs "Selbstversuch: Mit dem E-Bike zur Arbeit". WZ-Redakteur Carsten Icks pendelt einen Monat lang täglich mit einem Speed-Pedelec zur Arbeit. Morgens 20 Kilometer hin, abends 20 Kilometer zurück. Alle Folgen des Dauertests gibt es unter wz.de/ebike.

Düsseldorf. Einen Monat lang bei Wind und Wetter mit dem E-Bike zur Arbeit. Morgens 20 Kilometer hin, abends 20 Kilometer zurück. Seit dem 30. April versuche ich in einem Selbstversuch herauszufinden, wie alltagstauglich moderne E-Bikes sind. Und, ob sie für Berufstätige auch bei mittleren Distanzen eine Alternative zu Auto, Bus und Bahn sein können.

Auf die Idee haben mich erst mein Schulfreund Marc und seine Frau Verena gebracht. Die beiden wohnen in Bad Breisig südlich von Bonn und sind seit Jahren begeisterte Mountain-Biker und Rennradfahrer. Verena und Marc arbeiten in Bonn und sind bislang immer mit dem Zug gefahren. Seit kurzem fahren beide mit einem Speed-Pedelec. Ihre Monatstickets haben sie gekündigt.

Das E-Bike hatte in meinem Mobilitätsweltbild bislang einen festen Platz im Reich der Senioren. Für ältere Menschen, die gar nicht mehr radfahren können - oder zumindest nicht mehr so schnell und weit, wie sie gerne würden - sind die Elektroräder eine tolle Sache. Wenn sich aber sportlich aktive Menschen Mitte 30 vom Motor beim Treten helfen lassen, gehört ganz sicher auch eine Portion Spaß dazu.

Der Punkt, an dem aus einem behäbigen Gefährt ein echtes Funmobil wird, lässt sich ziemlich genau definieren: Er liegt bei 26 km/h. Hier beginnt die Welt der Speed-Pedelecs, die im Gegensatz zum normalen E-Bike oder Pedelec auch jenseits des Mofa-Tempos noch vom Elektromotor unterstützt werden. Bis Tempo 45 hilft der E-Motor beim Treten - und das fühlt sich auf dem Rad so schnell an, dass es schonmal ein Grinsen aufs Gesicht zaubern kann. Aber mehr zu meinem Testgerät und den Vor- und Nachteilen der verschiedenen Bike-Kategorien später an anderer Stelle.

Zur Ausgangslage: Da ich mitten in Düsseldorf arbeite und in Krefeld nahe der K-Bahn (U76) wohne, fahre ich seit jeher mit der Bahn in die WZ-Redaktion. Die Fahrzeit leigt bei knapp 30 Minuten. Schneller wird es mit dem E-Bike wohl nicht gehen. Doch der Gedanke, sich jeden Tag zumindest eine Stunde lang an der frischen Luft zu bewegen, ohne dabei gleich in Schweiß auszubrechen, ist verlockend.

Weniger verlockend ist die Aussicht, sich die Anzughose an der Kette zu versauen, durch einen Platzregen zu fahrern oder auf dem Weg zu einem Außentermin in Wuppertal mit entladenem Akku liegen zu bleiben. Mein Chefredakteur hat bereits mit einem Schmunzeln angekündigt, mich in letzterer Hinsicht vielleicht ein bisschen quälen zu wollen...