Vergleichen bringt viel mehr Rente
Wer im Alter versorgt sein will, muss selbst vorsorgen. Sparer sollten nach Alter, Lebensplanung und Risiko-Neigung entscheiden.
Düsseldorf. Für alle gilt: Wer den richtigen Anbieter wählt, bekommt fürs gleiche Geld viel mehr Rente. Ein guter Anhaltspunkt für einen leistungsfähigen Versicherer ist die garantierte Mindestrente. Je höher hier die Rente im ersten Jahr liegt, desto kostengünstiger arbeitet in der Regel die Gesellschaft. Da die Lebenserwartung in Deutschland auf Rekordhöhe liegt, sind vor allem Altersvorsorgemodelle sinnvoll, die lebenslange Auszahlungen garantieren.
Trotz vielgeübter Kritik — für bestimmte Zielgruppen gibt es kaum eine bessere Alternative als ein Riester-Vertrag. Der Grund liegt in den hohen staatlichen Förderzuschüssen. Zurzeit beträgt die staatlich geförderte Grundzulage jährlich 154 Euro.
Für jedes Kind gibt es weitere 185 Euro dazu, für ab 2008 Geborene sogar 300 Euro im Jahr. Um die kompletten Zulagen zu erhalten, müssen vier Prozent des Bruttovorjahreseinkommens jährlich in den Vertrag eingezahlt werden, maximal 2100 Euro.
Diese Summe braucht man jedoch nicht alleine aufbringen, denn die staatlichen Zulagen fließen immer in die Berechnung des Eigenanteils mit ein.
Ein Beispiel: Eine Alleinerziehende mit einem zweijährigen Kind und einem Bruttoeinkommen von jährlich 17 000 Euro muss lediglich einen Mindestbeitrag von 226 Euro im Jahr in einen Riester-Vertrag einzahlen, den Rest von 454 Euro — mehr als das Doppelte — spendiert ihr der Staat dazu. Eine Förderquote von 200,9 Prozent — so viel Rendite zahlt keine Bank.
Private Rentenversicherungs-Verträge laufen meist über viele Jahre, oft gar Jahrzehnte. Vorsorgesparer sollten daher bei der Auswahl des Anbieters besonders sorgfältig vorgehen. Neben der Rendite der Anlage sind auch die Sicherheit des Unternehmens und die Kostentransparenz beim Abschluss eines Vertrages wichtig.
Für die Beiträge sind unterschiedliche Zahlungsweisen möglich. Viele Sparer wählen die monatliche Variante. Ein oft teurer Fehler, denn die Versicherer berechnen dann zum Teil saftige Zuschläge. Wird anstatt der jährlichen eine halbjährliche Zahlung vereinbart, beträgt der Zuschlag üblicherweise zwei Prozent, bei vierteljährlicher Zahlung drei Prozent und bei der monatlichen Variante sogar fünf Prozent.
Auch kurz vor dem Ruhestand funktioniert Altersvorsorge noch. Sofortrenten garantieren nach der Einmalzahlung einer größeren Summe ohne Wartezeiten eine lebenslange monatliche Rente. Auch dann noch, wenn das eingezahlte Kapital längst aufgebraucht ist.
Wichtig: Bei modernen Anbietern wie Canada Life, Hannoversche Leben, Debeka oder Ergo können Ruheständler später auch wieder Geld entnehmen. So bleibt Versicherten genügend Spielraum, auf unvorhergesehene Ereignisse oder individuelle Wünsche reagieren zu können.
Auch hier gilt: Angebote genau vergleichen. Das unabhängige Analysehaus Morgen & Morgen weist Ende Januar Rentenunterschiede von mehreren Hundert Euro im Jahr aus — je nach Höhe der Einzahlung. Das ist sehr viel Geld, wenn man es über die ganzen Rentenjahre hochrechnet.