Die Kinder richtig absichern
Geld anzulegen — das ist für junge Kunden günstig. Viele Versicherungen sind aber unnötig.
Düsseldorf. Wer Kinder rechtzeitig absichert und früh clever Geld anlegt, der legt für den Nachwuchs ein solides Fundament. Das ist bei jungen Kunden besonders günstig.
Was stark beworben wird, das ist nicht automatisch ein starkes Angebot. Ein Beispiel dafür sind Ausbildungs- oder Aussteuerversicherungen: Eltern und Großeltern werden diese Formen der Geldanlage häufig empfohlen. Doch viele Experten halten sie für wenig effektiv. Denn dahinter stecken meist Lebensversicherungen, die erst an einem Stichtag auszahlen.
Doch das Leben der Kinder kann es ja auch sinnvoll machen, früher aufs Ersparte zurückzugreifen. Etwa weil die Tochter doch nicht Abitur macht und studieren will, sondern nach der Mittleren Reife das Kapital für die Ausbildung und eine eigene Wohnung braucht.
Dafür aber sind die meisten dieser Verträge zu teuer und unflexibel. Zudem nagen Abschlusskosten und Provisionen für den Vermittler kräftig an der Rendite, betont Thorsten Rudnik vom Bund der Versicherten.
Darum nehmen Sie die Rücklagen für den Start ins eigene Leben Ihrer Kinder oder Enkel lieber selbst in die Hand. Am einfachsten, sichersten und flexibelsten geht das mit der Geldanlage auf einem Festgeldkonto. Es ist flexibel, leicht zu handhaben, verursacht keine Gebühren — und ist bei der richtigen Auswahl gut verzinst. Die besten Angebote finden Sie auf der Internetseite unserer Zeitung im Festgeldrechner.
Weiteres Plus: Feste Einzahlungsbeträge sind nicht vorgeschrieben — und bei gestaffelt unterschiedlichen Laufzeiten können Sie auch zwischenzeitlich Geld abheben.
Eltern können also je nach eigenem Ermessen oder Wohlstand Zahlungshöhe, Häufigkeit der Überweisungen und Auszahlungen anpassen. Und mit dem Festgeldkonto lässt sich sogar für die Eltern noch sparen. Denn „wenn sie auf den Namen des Kindes lauten, lässt sich dessen Sparerpauschbetrag gezielt nutzen, um Abgeltungsteuer zu sparen“, nennt André Kauselmann von der ING-Diba einen Vorteil.
Minderjährige dürfen nämlich eigenständig kein Festgeld anlegen. Eltern oder der gesetzliche Vormund sind daher bis zur Volljährigkeit des Kindes verfügungsberechtigt und können Ein- und Auszahlungen auf dem Konto vornehmen. Erst dann ist das Kind Herr über sein Vermögen — bei regelmäßigem Geldeingang sicher ein ganz stattliches.
Die Kritik an der Versicherung für Auszubildende bedeutet übrigens nicht, dass Kinder-Policen generell Unsinn sind — im Gegenteil: Eine Zahn-Zusatzversicherung etwa ist ein wichtiges Produkt, mit dem Sie viel Geld sparen können. Denn wenn Teenager etwa durch einen Sturz einen Schneidezahn einbüßen, dann ist es gut, wenn die Eltern vorgesorgt haben. Zum Beispiel mit Police, wie sie die Barmer GEK anbietet. Unter-20-Jährige kostet zum Beispiel der Tarif GZZ Plus knapp zwei Euro im Monat — und wenn die Jugendlichen regelmäßig zur Vorsorgeuntersuchung beim Zahnarzt waren, zahlt die Police bis zu 80 Prozent des neuen Implantates.
Auch weitere Versicherungen sind sehr sinnvoll, damit Eltern nicht auf hohen Kosten sitzen bleiben. Dazu gehören:
Stiftung Warentest empfiehlt, die Unfallversicherung durch eine Invaliditätsversicherung zu ergänzen. Denn dadurch wird auch das Krankheitsrisiko abgefedert, meist durch eine lebenslange Rente. 500 Euro sollten es nach heutigem Maßstab pro Monat mindestens sein — und zusätzlich eine größere Einmalzahlung damit verbunden sein. Invaliditätsversicherungen kosten allerdings meist mehrere 100 Euro im Jahr.
Eine Risiko-Lebensversicherung ist auch wichtig: Eltern sollten sie abschließen, um im Todesfall das Familieneinkommen und damit auch das der Kinder abzusichern. Das ist günstig. Schon bei rund 150 Euro Prämie jährlich bekommt Ihr Kind bis zu 150 000 Euro ausgezahlt.