Besuchsmarathon zu Weihnachten macht Stress
Man muss an den Feiertagen nicht jedes Familienmitglied sehen.
Düsseldorf. An Heiligabend zu den Eltern, am 25. mittags zur Tante, abends zu den Schwiegereltern, am 26. zum Patenonkel. Viele Menschen nehmen an Weihnachten einen Besuchsmarathon durch die Republik auf sich.
„Verwandten-Hopping weil man sich moralisch verpflichtet fühlt, ist das Schlimmste, was man machen kann“, sagt aber der Münsteraner Professor Alfred Gebert, der als Persönlichkeitstrainer arbeitet. Man feiere nirgends in Ruhe und habe Stress, weil man im Stau stehe, die Straßenverhältnisse schlecht seien und die Kinder auf der Rückbank quengelten.
„Man müsste ja nach der Zuneigung entscheiden, wo man ist, aber das ist schwer“, sagt Gebert. Man sollte sich deshalb entscheiden, etwa ein Jahr zu den Eltern zu fahren, das kommende dann zu den Schwiegereltern. „Oder laden Sie alle zu sich ein.“
Gebert selbst verfährt nach dem „Windhund-Prinzip“. „Wer mich zuerst einlädt, zu dem gehe ich.“