Die deutschen WM-Spielerinnen: Celia Okoyino da Mbabi
<table>Name:Celia Okoyino da MbabiGeburtsdatum:27. Juni 1988Geburtsort:BonnGröße:1,74 mPosition:MittelfeldTrikotnummer:13Verein:SC 07 Bad NeuenahrFrühere Vereine:TuS Germania Hersel, SC Widdig, TuS Pützchen 05, FC Sankt AugustinLänderspiele:55*Erstes Länderspiel:28.
Januar 2005 gegen Australien
Celia Okoyino da Mbabi strahlt über das ganze Gesicht, wenn sie über ihre zweite Karriere als Fußballerin spricht. „Ja, ich bin wieder da“, sagt die rheinische Frohnatur mit dem Faible für Kunst. „Es freut mich einfach, nach so langer Zeit wieder den Anschluss geschafft zu haben.“
Die 22-jährige Mittelfeldspielerin mit dem klangvollen Namen, Tochter einer Französin und eines Kameruners, hat sich rechtzeitig zur Heim-WM ins Rampenlicht zurückgekämpft und könnte zu einem deutschen Trumpf bei der Jagd nach dem Titel-Hattrick werden. „Ich habe ihr immer das Gefühl gegeben, dass wir auf sie warten. Jetzt ist sie endlich da“, erklärt Bundestrainerin Silvia Neid.
Vor sieben Jahren haben sich die Wege von Neid und da Mbabi erstmals gekreuzt. Seither fördert die Bundestrainerin das aus Bonn stammende Talent, das sich nun endlich voll zu entfalten scheint. „Celia war 2004 die jüngste Spielerin, die wir zur U19-WM mitgenommen haben, weil sie schon damals eine Perspektivspielerin war. Sie ist sehr schnell, technisch versiert und hat ein sehr gutes Zweikampfverhalten“, lobt Neid.
Schon mit fünf Jahren kickte da Mbabi beim TuS Germania Hersel mit den Jungs, „weil es damals nur wenige Mädchenmannschaften gab“. Über die Stationen SC Widdig, TuS Pützchen 05 und FC St. Augustin kam sie 2004 zum Bundesligisten SC 07 Bad Neuenahr, dem sie bis heute treugeblieben ist. „Ich fühle mich in dem Umfeld wohl“, begründet sie ihre Sesshaftigkeit.
Nach dem schnellen Aufstieg in die Nationalmannschaft, in der da Mbabi Anfang 2005 als 16-Jährige debütierte, folgte jedoch der schmerzliche Rückschlag. Im März 2007 erlitt die damalige Top-Torjägerin der Bundesliga im Spiel bei Bayern München einen Schienbeinbruch, der sie lange außer Gefecht setzte. „Die Zeit danach war schwer. Die Verletzung hat mich natürlich zurückgeworfen und zwei Jahre meiner Karriere gekostet“, erzählt da Mbabi.
Bei der EM 2009 stand sie zwar wieder im Kader. „Aber da haben wir feststellen müssen, dass es leider nicht geht“, sagt Neid im Rückblick. Dennoch glaubte die Bundestrainerin stets an die Fähigkeiten der DFB-Integrationsbotschafterin, die sich für dieses Vertrauen bedankt. „Es ist wichtig zu wissen, dass man nicht abgeschrieben ist und ein klares Ziel vor Augen hat“, sagt da Mbabi. Auf die Bundestrainerin lässt sie auch sonst nichts kommen: „Ich habe sehr viel gelernt bei ihr, weil sie einem konkrete Hinweise gibt, was man verbessern kann und vor allem wie.“
Die Offenheit, mit der da Mbabi Anregungen aufnimmt, zeichnet sie auch außerhalb des Rasens aus. Wenn die stets fröhliche und oft zum Lachen aufgelegte Flügelflitzerin nicht auf Torejagd geht, studiert sie in Koblenz Kulturwissenschaft. „Mich interessiert, was Kultur ausmacht. Wie sie entsteht und welche Auswirkungen sie für den Menschen sowie die ganze Umwelt hat“, erklärt da Mbabi.
Zudem müsse sie an die Zeit nach der Karriere denken: „Auch wenn man als Nationalspielerin ganz gut vom Fußball leben kann, können wir uns nicht die finanziellen Rücklagen bilden wie die Männer.“ Im Falle des Titelgewinns wolle sie die vom Deutschen Fußball-Bund ausgelobte Prämie von 60 000 Euro daher nicht für schnelle Autos oder teuren Schmuck verprassen. „Ich werde das Geld zur Seite legen, denn ich habe keinen besonderen Wunsch, den ich mir derzeit erfüllen möchte“, erzählt sie und fügt dann leise hinzu: „Später ein Häuschen.“
(*Stand: 16. Juni 2011)