Formcheck: Die Einsatzchancen der DFB-Spielerinnen

Berlin (dpa) - Drei Tage vor dem Eröffnungsspiel gegen Kanada kristallisiert sich aus den 21 Spielerinnen im deutschen WM-Kader eine Anfangsformation heraus. Auch wenn sich Bundestrainerin Silvia Neid vor allem in der Offensive noch Optionen offenhält, sind wohl fast alle Startplätze vergeben.

Die Nachrichtenagentur dpa beleuchtet die Einsatzchancen aller Akteurinnen.

(Fast) sicher in der Startelf:

Nadine Angerer: An der Nummer 1 führt kein Weg vorbei. Bei der WM vor vier Jahren blieb die Torhüterin ohne Gegentreffer und spielte in der Vorbereitung durch.

Linda Bresonik: Die erfahrene und technisch starke Duisburgerin ist hinten rechts erste Wahl. Erhält den Vorzug vor Bianca Schmidt.

Annike Krahn: War Wackelkandidatin, aber nach Kreuzbandriss gerade rechtzeitig fit. Robust, gutes Kopfball- und Stellungsspiel. Sie begann in allen vier Testspielen und startet auch gegen Kanada.

Saskia Bartusiak: Die Frankfurterin ist gut in Form und sicher in der ersten Elf. Bildet mit Krahn das Innenverteidigerinnen-Duo.

Babett Peter: Die Linksverteidigerin setzte sich in der Vorbereitung gegen die junge Verena Faißt durch und beginnt zum WM-Auftakt.

Kim Kulig: Bekam von Neid eine Einsatzgarantie im defensiven Mittelfeld. Sehr präsent. Die U 20-Weltmeisterin ist top in Form, drei Tore in den Testspielen.

Simone Laudehr: Neben Kulig als Teil der „Doppel-Sechs“ gesetzt. Lauf- und dribbelstark. Bestimmt mit ihrer Positionspartnerin Tempo und Rhythmus.

Kerstin Garefrekes: Ist erste Wahl auf der rechten Offensivseite. Torgefährlich, stand bei allen vier Testspielen in der Startelf.

Birgit Prinz: Die Spielführerin ist nicht in Bestform, aber im Team unumstritten und wird trotz aller Diskussionen die Elf gegen Kanada auf das Feld führen. Alles andere wäre eine Riesen-Überraschung.

Inka Grings: Spürt die Konkurrenz im Nacken, die abgeklärte Torjägerin wird als einzige Spitze im 4-2-3-1-System sicherlich anfangen.

Gute Einsatzchancen:

Celia Okoyino da Mbabi: Gewinnerin der Vorbereitung, traf dreimal und ist in Topform. Streitet sich mit Melanie Behringer auf der linken Offensivseite um den Platz in der Startelf. Chancen 50:50.

Melanie Behringer: Überzeugte beim Abschlusstest gegen Norwegen nach ihrer Einwechslung. Gute Flanken, harter Schuss. Könnte links ebenso anfangen wie Okoyino da Mbabi.

In der Jokerrolle:

Alexandra Popp: Die U 20-Weltmeisterin ist in Gala-Form. Erzielte in den Testspielen fünf Joker-Tore. Sie ist die erste Option, für Inka Grings eingewechselt zu werden und für Alarm zu sorgen.

Fatmire Bajramaj: Dem Werbestar fehlte laut Neid zuletzt die Leichtigkeit. Konnte in den Tests und im Training nicht überzeugen. Ihr bleibt zunächst nur die Joker-Rolle.

In der Reservistenrolle:

Bianca Schmidt: Erster Ersatz für Linda Bresonik als rechte Außenverteidigerin. Kann die Rolle bedenkenlos ausfüllen.

Lena Goeßling: In vier Tests wurde die Innenverteidigerin viermal eingewechselt. Erste Alternative, wenn Krahn oder Bartusiak ausfallen.

Ariane Hingst: Die zweimalige Weltmeisterin ist im defensiven Mittelfeld nur noch die Nummer drei hinter Kulig und Laudehr.

Verena Faißt: Die Linksverteidigerin spielte im ersten Test gegen Nordkorea 90 Minuten, war dann verletzt. Kommt an Peter nicht vorbei.

Geringe Einsatzchancen:

Ursula Holl und Almuth Schult: Beide spielten in der Vorbereitung keine Minute. Sollte Angerer ausfallen, wäre Holl wohl erste Wahl.

Keine Einsatzchance:

Martina Müller: Der „Sturm-Joker“ zog sich am Mittwoch eine Oberschenkelzerrung zu und fällt zum WM-Auftakt aus.