Von Männern und Vorurteilen

Seit zehn Tagen nun rollt der WM-Ball in Deutschland. Und so einige Vorurteile über Frauenfußball konnten schon ausgeräumt werden: Nein, die Deutschen lassen Fußball spielende Frauen nicht kalt — die Einschaltquoten sind gut, die meisten Stadien voll.

Nein, Frauenfußball ist keine Kuschelveranstaltung — nicht nur das harte, körperbetonte Spiel Deutschland gegen Nigeria hat das bewiesen.

Dabei hat sich übrigens auch gezeigt, dass Frauen ganz schön viel einstecken können — ohne viel Theater darum zu machen. So etwas hören Männer zwar nicht gerne, ist jetzt aber sogar wissenschaftlich belegt: „Männer sind größere Schauspieler als Frauen — zumindest wenn es ums Fußballspielen geht“, heißt es da in einer Studie der Technischen Universität München. Und weiter: Männer bleiben beim Hinfallen 30 Sekunden länger liegen als die Frauen, jubeln dafür nach einem Tor fast doppelt so lange und brauchen für das Auswechseln von Spielern zehn Sekunden mehr Zeit. Autor der Studie ist übrigens ein Mann, der Sportwissenschaftler Martin Lames.

Wir Frauen haben all dies natürlich schon immer gewusst, ganz ohne wissenschaftliche Studie . . .

annette.ludwig@wz-plus.de