Abel: Hauke und Fürste kompletteste Spieler der Welt

Leipzig (dpa) - Wenn Stephan Abel über die Hockey-Asse Tobias Hauke und Moritz Fürste spricht, gerät der DHB-Chef stets ins Schwärmen.

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„Die beiden sind die komplettesten Spieler auf der Welt“, sagte der Präsident des Deutschen Hockey-Bundes (DHB) bei der Hallen-WM in Leipzig über die Olympiasieger von Peking 2008 und London 2012. „Jede Nation hätte gerne einen von ihnen, uns aber ist der Luxus vergönnt, beide zu haben“, frohlockte Abel, der zu Jahresbeginn zum Vizepräsidenten Wirtschaft und Finanzen des Deutschen Olympischen Sportbundes (DOSB) aufgestiegen ist. Anfang Mai beim Bundestag in Heilbronn gibt er sein DHB-Amt daher nach zehn Jahren auf.

„Hauke ist ein Phänomen, was Kampfeswillen und Durchsetzungskraft angeht. Das kombiniert mit einem Stürmer à la Fürste mit seiner unkonventionellen Art und Klasse, ist das Beste, was es gibt“, fasste Abel die Vorzüge von ,Tobi & Mo' zusammen. Das Hamburger Top-Duo, von Bundestrainer Markus Weise als „Weltklasse“ geadelt, verfolgt sein höchstes Ziel in diesem Jahr aber nicht in Leipzig. Natürlich wollen die Hanseaten nach 2007 und 2011 zum dritten Mal Hallen-WM-Champions werden, im Vordergrund steht aber für sie die Olympia-Qualifikation für Rio 2016. Die ist in diesem Jahr über die World League im Juni in Argentinien oder über die Europameisterschaft Ende August in London möglich, wo die Deutschen als Titelverteidiger antreten.

„Das ist das übergeordnete Ziel“, betonten beide. Dass das erneute Olympia-Ticket-Lösen kein Selbstgänger sein muss, konnten die erfolgsverwöhnten DHB-Herren im Vorjahr feststellen. In Den Haag schnitten sie als Sechste so schlecht ab wie nie zuvor bei einer Feld-Weltmeisterschaft. Allerdings ohne Fürste, der wegen des zweiten Kreuzbandrisses seiner Karriere fehlte. „Das war bitter“, gab der 30-Jährige vom Uhlenhorster HC zu, der 2012 Welthockey-Spieler wurde.

Ein Jahr später ergatterte sein Nationalteamkollege vom Hamburger Stadtrivalen Harvestehuder THC diese tolle Auszeichnung. Hauke war bei der WM zwar dabei, aber gehandicapt, weil er zumindest anfangs eine Maske tragen musste. Denn im Vorfeld der WM wurde der 27-Jährige im Training von einem Ball im Gesicht getroffen und erlitt üble Blessuren, darunter einen Schädelknochenbruch. „Es war unheimlich schmerzvoll“, erinnerte er sich mit Grausen.

Er sei damals aber mit einem blauen Auge davongekommen, meinte Hauke, der nach einem vom früheren Clubchef Carl-Edgar Jarchow vermittelten Praktikum mittlerweile fest auf der Pressestelle des Hamburger SV arbeitet. Dass sich der HSV im Sommer 2014 in der Relegation vor dem Abstieg aus der Fußball-Bundesliga retten konnte, hat auch ihn froh gemacht. Hauke: „Natürlich ist man als Mitarbeiter glücklich, wenn man am Ende mit zwei blauen Augen aus der Saison rausgeht.“