Delfine im Olympia-Segelrevier von Rio schwer belastet
Rio de Janeiro (dpa) - Die Delfine im Segelrevier der Olympischen Spiele in Rio de Janeiro 2016 gehören laut Wissenschaftlern zu den kontaminiertesten Meerestieren der Welt.
Das berichtete die Agência Brasil am 11. August unter Berufung auf den Fachmann José Lailson Brito, von der Universität Rio de Janeiro (UFRJ), der seit 1992 Meerestiere entsprechend analysiert. In der Guanabara-Bucht werden Testwettbewerbe im Segeln für die in knapp einem Jahr beginnenden Olympischen Spiele stattfinden. Vor allem seien die Delfine mit Rückständen aus der Industrie belastet, darunter Stoffe, die eigentlich verboten sind in Brasilien, hieß es.
1970 habe es in der Bucht noch rund 800 Amazonasdelfine gegeben, heute würden nur noch 36 gezählt. Ein großes Problem sei die starke Zunahme des Schiffsverkehrs, durch die Bucht verläuft der Kanal zum Hafen von Rio, ferner die Ölförderung in der Guanabara-Bucht. Andere Tiere, die sich von Fischen ernähren, seien wahrscheinlich ähnlich stark belastet. Die Organisatoren versprechen bis zu den Spielen eine Wasserqualität, die Gesundheitsgefahren ausschließt. Eine Verlegung in saubere Gebiete, in das 190 Kilometer nordöstlich von Rio gelegene Buzios, lehnen sie bisher ab. Das Internationale Olympische Komitee und mehrere Sportverbände haben eigene Wasseranalysen angekündigt.
Ein weiteres Problem: 14 ausländische Athleten klagten nach Testwettbewerben im Rudern in der Lagune Rodrigo de Freitas über Übelkeit und andere gesundheitliche Probleme, davon acht Amerikaner, drei Engländer und drei Australier. In der Lagune, die im Stadtteil Copacabana liegt, finden als Test Juniorenweltmeisterschaften statt. Der Gouverneur des Staates Rio de Janeiro, Luiz Fernando Pezão, stellte klar, dass dies nichts mit dem Wasser zu tun habe. Er betonte unter Verweis auf Athleten und Ärzte, dass es am Essen gelegen haben könnte. Tests hätten gezeigt, dass die Wasserqualität in Ordnung sei.