Digel: Olympia-Bewerbung gesellschaftspolitische Aufgabe

Reutlingen (dpa) - Sportfunktionär Helmut Digel sieht eine deutsche Bewerbung um die Olympischen Spiele 2024 als eine gesellschaftspolitische Aufgabe.

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„Olympia muss eine Sache sein, hinter der sich Politik, Wirtschaft, Wissenschaft und Kunst versammeln“, sagte der Soziologie-Professor dem „Reutlinger General-Anzeiger“. Ihn wundere es, „dass die Frage, warum Deutschland Olympische Spiele 2024 haben will, vom Deutschen Olympischen Sportbund weder gestellt noch beantwortet wurde“.

Es fehle an politischer Steuerung, „kein olympisches Wort von der Bundeskanzlerin, kein mittel- und langfristiges gesellschaftspolitisches Konzept. Warum nicht die deutsche Hauptstadt Berlin mit Hamburg in einem Zukunftsprojekt verbinden?“, schlug der ehemalige Präsident des Deutschen Leichtathletik-Verbandes (DLV) in dem Interview vor. Die am Montag in Monaco beschlossenen Reformen des Internationalen Olympischen Komitees (IOC) böten alle Möglichkeiten. „Olympia ist doch ein realisierungswürdiger Traum, in Deutschland könnte das ein Albtraum werden. Einmal mehr.“

Digel kritisierte, dass Deutschland in Hamburg und Berlin zwei Bewerberstädten den Konkurrenzkampf überlasse, „bei dem jede Stadt die andere zu überbieten versucht. Eine Stadt wird aus diesem Duell als Sieger hervorgehen, der Verlierer wird das weitere olympische Vorgehen eher frustriert begleiten.“ Der DOSB entscheidet am 21. März 2015, mit welcher Stadt er in das Rennen um die Spiele 2024 geht. Danach ist in der erfolgreichen Stadt eine Bürgerbefragung geplant.

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