Doping-Gegner fordern Glaubwürdigkeit
London (dpa) - Prominente deutsche Doping-Gegner fordern von Politik und Sport ein „konsequentes und glaubwürdiges Eintreten“ für einen sauberen Sport.
„Es reicht. Seit Jahrzehnten beißen konsequente Doping-Gegner bei Sportorganisationen und nationalen Regierungen auf Granit“, heißt es in einem am Montag veröffentlichten Offenen Brief, den unter anderen die Anti-Doping-Kämpferin Brigitte Franke-Berendonk unterzeichnet hat.
„Dem Eindruck, dass sich die Sportverbände aus Ost- und Westdeutschland zusammengefunden haben, auch um das Dopingsystem zu perfektionieren, wollen wir Dopinggegner mit vereinten Kräften entgegen treten“, hieß es weiter in dem vier Tage vor den Olympischen Spielen in London publik gemachten Schreiben. Es wurde auch an Thomas Bach, Präsident des Deutschen Olympischen Sportbundes (DOSB), und Bundesinnenminister Hans-Peter Friedrich adressiert.
Außerdem unterstützen die Doping-Gegner die Forderung von Andreas Krieger an den Leichtathletik-Weltverband IAAF, seine unter dem Einfluss von Zwangsdoping in der DDR erzielten Leistungen im Kugelstoßen und Diskuswurf zu streichen. Vor seiner Geschlechtsumwandlung war Andreas Krieger als Heidi Krieger Kugelstoß-Europameisterin geworden war. „Wir sind tief betroffen von der menschenverachtenden bürokratischen Form, mit der IAAF-Funktionäre ihm aufbürden, eine Begründung zur Streichung seiner Rekorde zu liefern“, hieß es in dem Offenen Brief.