DVV-Männer starten mit Pflichtsieg in Olympia-Quali
Berlin (dpa) - Nach dem erlösenden Auftaktsieg in der Olympia-Qualifikation herzten die deutschen Volleyballer erst einmal Freunde und Familienmitglieder.
Im Schnelldurchgang nahm die Mannschaft von Bundestrainer Vital Heynen in Berlin die erste Hürde auf dem Weg nach Rio. Trotz anfänglicher Nervosität besiegte der WM-Dritte den Weltranglisten-21. Belgien am Ende deutlich mit 3:0 (28:26, 25:19, 26:24).
Dank des hart erarbeiteten Auftakterfolgs vor 2500 Zuschauern haben die Deutschen um Star Georg Grozer optimale Voraussetzungen auf das Erreichen des Halbfinales. In der Vorrundengruppe A trifft der EM-Achte nun am Mittwoch auf den Weltliga-Zweiten Serbien. Weltmeister Polen wartet am Freitag. Nur der Turniersieger ist sicher in Brasilien dabei.
„Wir sind eine Turniermannschaft“, sagte ein extrem erleichterter Heynen. „Wenn wir morgen gewinnen, fahren wir zu Olympia. Das habe ich meinen Spielern versprochen.“ Und genau diese Spieler wirkten nach dem erlösenden Starterfolg, als ob eine tonnenschwere Last abgefallen wäre. „Ich bin superglücklich“, meinte Grozer, der auch erst zu seiner Topform finden muss. „Es läuft noch nicht alles rund, aber wir werden uns sicher steigern.“
Nachdenklich tigerte Heynen anfangs lange an der Seitenlinie entlang. „Belgien ist das entscheidende Spiel. Wenn du das erste Spiel gewinnst, hast du den nötigen Glauben“, hatte der Belgier vor dem so wichtigen Auftakt gegen seine Landsleute erklärt. Doch seine Mannschaft kam nur schwer in die Begegnung.
Die Starter Sebastian Schwarz, Denis Kaliberda, Georg Grozer, Lukas Kampa, Philipp Collin und Markus Steuerwald hatten große Mühe mit dem wuchtigen Angriff der „Roten Drachen“. Belgiens Kapitän Sam Deroo und Mittelblocker Pieter Verhees bereiteten ihnen mächtig Probleme.
Bis in die Schlussphase von Durchgang eins jagten die nervösen Männer des Deutschen Volleyball-Verbandes (DVV) einem Rückstand hinterher. Erst als Star Grozer und Kaliberda auf Touren kamen, wurde der WM-Dritte selbstbewusster. Einen Satzball mussten die Deutschen abwehren, ehe sie ihren dritten eigenen verwandeln konnten.
Vor den Augen von DVV-Chef Thomas Krohne legten Grozer & Co. ihre Anspannung im zweiten Abschnitt ab. Der Block der Belgier blieb zwar hellwach, doch auch dank eines immer besser werdenden Christian Fromm ließen sich die Deutschen ihre Führung nicht nehmen. Nach dem 16:11 hellte sich während einer Auszeit auch Heynens Miene auf.
„Der Stress ist vor dem ersten Spiel immer groß. Dieses Mal noch viel mehr“, hatte der 46-Jährige vor dem Kräftemessen zugegeben. Die Belgier verloren im Laufe der Partie an Stabilität, der Stressfaktor Heynens senkte sich entsprechend weiter. Auch eine mehrminütige Zwangspause, weil der Anschreiberrechner ausfiel, brachte den EM-Achten dann nicht vom Kurs ab. Ein Fehler der Belgier bescherte den Deutschen die komfortable 2:0-Satzführung.
Komplett überzeugen konnte Heynens Truppe aber auch im letzten Durchgang nicht. Zu viele leichte Fehler, ein löchriger Block und eine wacklige Annahme - 16:21 lagen die DVV-Männer schon zurück, ehe sie aufdrehten. Am Ende machten sie doch noch ihren dritten 3:0-Sieg gegen die Belgier in Serie perfekt. „Ich hoffe, dass die Halle noch ein bisschen voller wird“, sagte Zuspieler Lukas Kampa. „Dann sind wir schwer zu schlagen.“