Heynen kritisiert Ausscheidungs-Modus
Berlin (dpa) - Volleyball-Bundestrainer Vital Heynen sieht die europäischen Topteams im Kampf um ein Olympia-Ticket für Rio de Janeiro klar benachteiligt.
Nach einem Beschluss des Weltverbandes FIVB kann Europa im Sommer in Brasilien nur noch höchstens vier Starter stellen, in London 2012 waren es noch sieben. „Ich denke, bei Olympia müssen die besten Mannschaften dabei sein“, sagte der 46 Jahre alte Heynen und wiederholte damit seine Kritik: „Das ist jetzt nicht der Fall. Das ist schade.“
Anders als beim am Dienstag in Berlin beginnenden europäischen Quali-Turnier könne man vor Olympia in Rio davon ausgehen, dass fünf von den insgesamt zwölf Teams ohne Chance bleiben, meinte Heynen: „Ist das Olympia?“ Die Verteilung sei vor allem unfair gegenüber den Top-Profis, die enorm viel für ihren Sport investieren und Olympia nicht erleben können.
Nur der Sieger von Berlin, wo neben Deutschland unter anderen auch Olympiasieger Russland, Weltmeister Polen und Europameister Frankreich starten, bucht direkt ein Rio-Ticket. Der Zweite und Dritte bekommen eine zweite Chance bei einem Turnier ab Mai in Japan.
Je ein Olympia-Platz wird bei Frauen und Männern über noch vier ausstehende Kontinental-Turniere vergeben. Argentinien hat es bereits in Südamerika geschafft. Brasilien als Gastgeber ist gesetzt. Die zwei Plätze über den World Cup haben sich Italien und die USA gesichert. In der zweiten Phase werden ab Mai drei Tickets bei einem Achter-Turnier in Japan mit zwei Europäern und dann noch eins bei einer Vierer-Ausscheidung ohne Europavertreter vergeben. „Einen Olympia-Platz in Europa zu holen, ist eigentlich unmöglich“, sagte der Belgier Heynen: „Auch Polen als Weltmeister hat Angst.“