Gastgeber Tokio Experten warnen: Olympia-Kosten für 2020 explodieren

Tokio (dpa) - Japanische Experten und Politiker haben vor den explodierenden Kosten für die Olympischen Spiele 2020 in Tokio gewarnt.

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Die ursprünglichen Schätzungen bei der erfolgreichen Bewerbung im Jahr 2013 seien schon jetzt um das Vierfache gestiegen, mahnte eine Untersuchungskommission unter Leitung von Professor Shinichi Ueyama von der Universität Keio.

Das von Tokios neuer Gouverneurin Yuriko Koike eingesetzte Expertengremium kritisierte am Donnerstag vor allem die ausufernden Kosten, die sich nach Schätzungen auf inzwischen zwei bis drei Billionen Yen (17,7 bis 26,5 Milliarden Euro) belaufen sollen. Angesichts der Situation kritisierte die Kommission die Olympia-Organisatoren für deren fehlende Führungsqualitäten und mangelnde Kostenkontrolle.

Angesichts der prekären Finanzlage werden möglicherweise weitere Wettkämpfe aus der japanischen Metropole ausgelagert. Die Pläne für drei Austragungsorte sollen drastisch geändert werden. Es sei besser, bereits vorhandene lokale Kapazitäten zu nutzen, wird argumentiert, als durch teure Neubauten „weiße Elefanten“ zu schaffen. Am Mittwoch hatten Medien unter anderem berichtet, Rudern und Kanu könnten 440 Kilometer entfernt von Tokio entfernt in Tome stattfinden.