Festnahme von Homo-Aktivistin - IOC: Keine Kenntnis
Sotschi (dpa) - Bei einem Protest am Rande der Olympischen Winterspiele in Sotschi ist die Homosexuellen-Aktivistin Vladimir Luxuria nach Angaben italienischer Behörden kurzzeitig festgenommen worden.
Die Transsexuelle und frühere Abgeordnete wurde nach einiger Zeit wieder freigelassen, wie das Außenministerium in Rom der Nachrichtenagentur dpa mitteilte. Das Internationale Olympische Komitee (IOC) und das Organisationskomitee in Sotschi (SOCOC) betonten hingegen, bislang keine Kenntnis von dem Fall zu besitzen.
„Gestern Abend hat mich die Polizei festgenommen und für eine Kontrolle auf die Wache gebracht, dann haben sie mich gebeten, keine Schriften mit Homosexuellen-Propaganda zu zeigen“, sagte Luxuria der Agentur Ansa. Als Olympia-Gastgeber sieht sich Russland seit Monaten mit Protest gegen das Verbot von „Homo-Propaganda“ konfrontiert. Das Gesetz stellt positive Äußerungen über gleichgeschlechtliches Zusammenleben in Gegenwart von Minderjährigen unter Strafe.
Sie sei festgenommen worden, nachdem sie mit einer Fahne demonstriert hatte, auf der „Schwul ist okay“ auf Russisch stand, teilte Luxuria mit. Ihr gehe es gut, sie sei in einem Hotel in Sotschi. Sie kündigte einen erneuten Protest an. Die Aktivistin soll sich für eine TV-Reportage über Homosexuelle in Sotschi aufhalten.
SOCOC-Sprecherin Alexandra Kosterina sagte: „Uns liegen überhaupt keine Informationen von der Polizei vor.“ Ähnlich äußerte sich das IOC. „Wir hoffen, dass die Spiele nicht für politische Demonstrationen benutzt werden“, sagte Sprecher Mark Adams.