Hackl kritisiert Russland - Becker gegen Politisierung
Passau (dpa) - Der dreimalige Rodel-Olympiasieger Georg Hackl hat deutliche Kritik an Olympia-Gastgeber Russland geäußert.
„Damit, dass sich Putin die Spiele kaufen konnte, hat sich das IOC keinen Gefallen getan. Statt freundlichen Volunteers stehen dort Soldaten mit Gummiknüppeln an jeder Ecke, bestimmen die Wege der Athleten, verhindern Fotos an Sportanlagen, als ob es Spionage wäre“, sagte Hackl der Tageszeitung „Passauer Neue Presse“ und sprach von „menschenverachtenden Bedingungen“.
Trotzdem habe er die Hoffnung auf freundliche Spiele in Sotschi noch nicht aufgegeben, ergänzte Hackl, der zwischen 1988 und 2002 drei Gold- und zwei Silbermedaillen bei den Olympischen Spielen gewann.
Ex-Tennisstar Boris Becker (45) hat sich gegen eine Politisierung der Olympischen Winterspiele ausgesprochen. „Natürlich sind Diskussionen (zum Beispiel über das russische Anti-Homosexuellen-Gesetz) Teil der Demokratie“, sagte Becker vor Journalisten in Moskau. Dies dürfe aber nicht dazu führen, dass Sportler nahezu genötigt würden zur politischen Bewertung eines Gastgeberlands. „Die Sportler sind die ärmsten Schweine. Sie sollen nicht nur Medaillen holen, sondern auch noch irgendeine Position beziehen. Lasst sie doch in Ruhe“, sagte Becker.
Wenn ein Präsident wie etwa Wladimir Putin die Bewerbung seines Landes für ein sportliches Großereignis abgebe und später die Veranstaltung politisch nutze, sei das zwar grundsätzlich legitim. „Es sollte aber nie aus dem Blick geraten, dass es vor allem um Sport geht“, sagte Becker. Das gelte auch für die Winterspiele im Februar.