IAAF-Präsident Coe: „Krise muss schlüssig gelöst werden“
Rio de Janeiro (dpa) - IAAF-Präsident Sebastian Coe mahnt Seriosität und Eile im Umgang mit dem russischen Dopingskandal an. Dies verlangte der Chef des Leichtathletik-Weltverbandes im Interview der „Frankfurter Allgemeinen Zeitung“.
„Am Ende wird es ein hartes Urteil darüber geben, wie wir uns als handelnde Personen - im IOC, in der IAAF, in der WADA, im IPC - verhalten haben“, sagte Coe. „Wie wir Rollen und Verantwortungen wahrgenommen haben. Ob wir eine Landschaft geschaffen haben, die zusammen passt, die strukturiert ist und die vor allem sauberen Athleten Vertrauen gibt.“
Die Krise müsse strukturiert, schlüssig und schnell gelöst werden. „Wir können das nicht für Jahre in der Schwebe lassen. Dieses Problem geht nicht von allein weg. Wir müssen uns damit befassen.“ Der ehemalige Weltrekordläufer und zweimalige Olympiasieger fordert eine konstruktive Zusammenarbeit der betroffenen Verbände. Die IAAF und das Internationale Paralympische Komitee IPC, das die Paralympics veranstaltet, haben die russische Mannschaften ausgeschlossen. Dagegen hat das Internationale Olympische Komitee (IOC) die Entscheidung für die Rio-Spiele den Verbänden überlassen.
„Unser Ziel muss sein, Russland und russische Athleten zurück in den internationalen Wettbewerb zu bekommen“, meinte Coe. „Das wird sein, sobald es genug Vertrauen gibt, dass die Systeme und Strukturen in Russland Chancengleichheit garantieren.“