Olympisches Computerspielen IOC-Chef kann sich E-Sport im Olympia-Programm vorstellen

Mannheim (dpa) - Das Internationale Olympische Komitee beschäftigt sich mit dem Thema E-Sport und kann sich sogar irgendwann einmal eine Medaillenvergabe für die Computerspieler vorstellen.

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„Wir sind dabei, unsere Position zum E-Sport zu entwickeln. In Zusammenarbeit mit der Vereinigung der internationalen Sportverbände werden wir uns im Juli treffen, um mit Vertretern der E-Sport-Community über diese Themen zu sprechen“, sagte IOC-Präsident Thomas Bach im Interview des „Mannheimer Morgen“.

E-Games, die sich mit Sport beschäftigen würden, könne man durchaus in Erwägung ziehen, sagte Bach. „Wenn dort Fußball oder Basketball gespielt wird, dann kann man solchen Inhalten und solchen Gamern durchaus nahetreten. Der nächste Schritt wäre, dies als Sport anzuerkennen. Das olympische Programm steht dann noch einmal auf einem ganz anderen Blatt“, meinte Bach.

Der IOC-Chef machte deutlich, dass es im Fall der Fälle Grenzen geben würde. „Wir sind im IOC eine werteorientierte Organisation. Deshalb gibt es bei diesem Punkt aus meiner Sicht eine klare rote Linie dort, wo die Inhalte der Spiele gegen unsere Werte verstoßen“, sagte Bach. Das sei immer dann der Fall, wenn Gewaltverherrlichung, Killerspiele, Diskriminierung Inhalt dieser Spiele seien.

Auch im E-Sport werde trainiert, es gehe um Konzentrationsfähigkeit über lange Zeit, es gehe um Reaktionsfähigkeit und vieles mehr. „Da stoßen wir auf weitestgehendes Einverständnis“, sagte Bach. Allerdings bräuchte man für eine Anerkennung einen Partner, der die Einhaltung dieser Regeln garantiere und sie auch durchsetzen könne. „Da geht es um den Schutz der Werte, um den Ausschluss von Manipulationen, seien es elektronische oder auch Doping. Diesen Partner sehen wir noch nicht. Aus all diesen Gründen wollen wir alle Interessierten an einen Tisch bringen, um Meinungen auszutauschen“, kündigte Bach an.