IOC-Spitzenfunktionär Kasper attackiert FIFA
Sölden (dpa) - Gian Franco Kasper hat als Chef der olympischen Wintersportverbände die FIFA scharf kritisiert. Der Fußball-Weltverband (FIFA) habe im Vergleich zum Internationalen Olympischen Komitee (IOC) den korrupteren Ruf.
„Das IOC hatte seine Schwierigkeiten in den 90er-Jahren. Da wurden die schwarzen Schafe eliminiert. Es ist vor allem die FIFA, die dieses Gefühl auslöst. Wenn die FIFA nicht wäre, würde man nicht viel über Korruption sprechen“, sagte Kasper der „Bild am Sonntag“.
Einzelne Personen der FIFA seien ignorant, betonte der Präsident des Ski-Weltverbandes FIS und zielt dabei auf die Termin-Diskussion hinsichtlich der Fußball-WM in Katar 2022 ab. Bei einer möglichen Verlegung der WM in den Winter könnte es zu einer terminlichen Kollision mit den Olympischen Spielen kommen. „Es gibt Leute, für die existiert der Winter einfach nicht. Es sind nicht die Leute aus Deutschland oder der Schweiz. Eine gewisse Solidarität sollte man im Sport haben“, ergänzte Kasper.
Unterdessen hält Kasper eine Austragung der Fußball-EM und der Olympischen Spiele 2024 in Deutschland für möglich. „Warum nicht? Man kann beides probieren. Deutschland hat gute Chancen, Hamburg und Berlin sind gute Kandidaten. Dazu kommt der deutsche Perfektionismus in der Organisation“, sagte Kasper.