Leere Zuschauersitze - LOCOG erzielt Teilerfolg
London (dpa) - Nach dem Ärger um leere Zuschauersitze auf den Tribünen von Olympia-Sportstätten in London hat das Organisationskomitee LOCOG einen Teilerfolg erzielt.
Rund 3000 Tickets aus dem Bereich der akkreditierten Vertreter von Sportverbänden, Behörden oder Medien konnten für Wettbewerbe noch in den freien Verkauf gegeben werden.
Wie LOCOG-Sprecherin Jackie Brock-Doyle mitteilte, hat allein der Turn-Weltverband etwa 600 Karten zurückgegeben. Bereits am Vortag waren 1000 Tickets, unter anderem für die Fechtwettbewerbe, wieder in den Verkauf gegangen. Außerdem will das LOCOG Soldaten, Schüler und ihre Lehrer kostenlos in die Stadien lassen, wo sich dies anbietet.
„Wir tun alles, was möglich ist, aber es ist keine Wissenschaft“, sagte Brock-Doyle. Auch im weiteren Verlauf der Spiele wolle man Karten aus diesem Kontingent von einem zum anderen Tag zum Verkauf anbieten. Zudem verwies sie darauf, dass im Vergleich zu den Sommerspielen 2008 in Peking 15 Prozent weniger Tickets an akkreditierte Olympia-Teilnehmer vergeben wurden.
Fernsehbilder von leeren Tribünenblöcken bei angeblich ausverkauften Veranstaltungen hatten für Ärger gesorgt, weil auf der anderen Seite viele Sportfans draußenbleiben mussten. Sie hatten keine Tickets mehr ergattert. Der britische Sportminister Jeremy Hunt will versuchen, eine 30-Minuten-Regelung einführen zu lassen. Danach müsste jeder Sitz, der eine halbe Stunde nach Beginn des Wettbewerbs nicht besetzt ist, für den Wiederverkauf vor dem Stadion freigeben werden.
Insgesamt waren 8,8 Millionen Olympia-Eintrittskarten verkauft worden, davon 6,6 Millionen in Großbritannien. Leere Plätze waren an den ersten Tagen der London-Spiele beim Schwimmen, Tennis in Wimbledon, beim Basketball, Turnen und Volleyball sichtbar.