Lemke: „Das sind keine Putin-Spiele“

Sotschi (dpa) - Willi Lemke ist von den Olympischen Winterspielen in Sotschi begeistert. Die Kritik am Gastgeberland Russland hält der UN-Sonderbeauftragte Sport für unangemessen.

„Nein, das sind keine Putin-Spiele, sondern ganz tolle, perfekt organisierte Olympische Spiele. Alles, was ich von den Sportlern höre, ist positiv“, erklärte Lemke im Interview der „Kreiszeitung Syke“. Der frühere Fußball-Manager von Werder Bremen möchte den Sport in Sotschi in den Vordergrund rücken. „Aber die politische Debatten sollen da gehalten werden, wo sie hingehören — zum Beispiel in politischen Foren, Wahlkämpfen, der UN-Generalversammlung oder der Menschenrechtskommission. Der Sport darf dafür nicht benutzt werden. Da habe ich eine ganz klare Position — und die ist identisch mit der des IOC“, betonte der 67 Jahre alte Bremer.

Der Sport könne ein starkes Instrument zum Kampf gegen Diskriminierung sein, erklärte Lemke mit Blick auf das Thema Homophobie. „Ich finde es jedoch nicht richtig, wenn sportliche Großereignisse dafür instrumentalisiert werden, einer politischen Agenda zu dienen“, argumentierte Lemke.

Er gehörte der Delegation des UN-Generalsekretärs Ban Ki-Moon an, der auf dem IOC-Kongress die Diskriminierung von Schwulen und Lesben in Russland deutlich angesprochen hatte. „Das ist beim IOC sehr positiv aufgenommen worden und wurde von niemandem infrage gestellt — auch von russischer Seite nicht“, erklärte Lemke.