Letzte Chance: Rugby-Team vor Olympia-Quali topmotiviert
Monaco (dpa) - Sie haben geackert, geschwitzt und äußerst hart trainiert. In den vergangenen vier Jahren sind sie von Turnier zu Turnier rund um die Welt gereist und haben den Anschluss an die Weltspitze geschafft.
Nun hoffen Deutschlands beste Rugby-Spieler auf die Belohnung.
Bei der Olympia-Qualifikation am Samstag und Sonntag in Monaco kämpft das Siebener-Team um das zwölfte und letzte Ticket für Rio. Dort steht die schnelle Rugby-Variante erstmals seit mehr als 100 Jahren wieder im olympischen Programm - und verspricht ein Höhepunkt der Olympischen Spiele zu werden.
„Wenn alles stimmt, können wir es schaffen. Wir sind selbstbewusst genug, um zu sagen, dass dazu kein Glück benötigt wird“, kommentierte Manuel Wilhelm die Aussichten für das Turnier im Stade Louis II. Der Leistungssportreferent des Deutschen Rugby-Verbandes (DRV) will damit das Team von Trainer Chad Shepherd nicht unter Druck setzen. Das auf lange Sicht angelegte Konzept des DRV - finanziert durch Fördergelder des Bundes und durch Unterstützung des Eppelheimer Unternehmers Hans-Peter Wild (Capri-Sonne) - hatte das Ziel, im Siebener-Rugby unter die besten sechs europäischen Länder vorzustoßen.
Diese Vorgabe wurde bereits im Vorjahr erreicht, als sich die DRV-Auswahl in drei Turnieren völlig unerwartet die Teilnahmen an der Welt-Qualifikation mit 16 Teams sicherte. „Monaco ist eine Zugabe“, sagte Wilhelm. Die Erfolge haben für internationales Aufsehen gesorgt. Die DRV-Auswahl ist hinter Samoa, Kanada, Russland und Hongkong an Nummer fünf gesetzt. In den Gruppenspielen gegen Sri Lanka, Kanada und Uruguay am Samstag reicht Platz zwei für den Vorstoß in die K.o.-Runde am Sonntag.
„Die Vorrunde sollten wir auf jeden Fall überstehen“, erklärte Ex-Nationalspieler Wilhelm vor der Abreise im Bundesstützpunkt Rhein-Neckar in Heidelberg. Trainer Shepherd kann seine Wunschformation aufs Feld schicken. Kapitän Clemens von Grumbkow vom Heidelberger RK hat rechtzeitig seinen Fußbruch auskuriert und steht als dominanter Spieler zur Verfügung. Der Coach warnte davor, sich vorzeitig mit den K.o-Spielen zu beschäftigen. „Wir sollten uns auf die Aufgaben in der Gruppenphase konzentrieren“, sagte Shepherd.
Kräftemäßig sieht er seine Mannschaft für ein langes Turnier gut vorbereitet. Wer das begehrte Olympia-Ticket lösen will, muss sechs Partien durchstehen und die Konzentration bis zum Schluss hochhalten. „Wir müssen in jeder Situation clever spielen“, forderte der gebürtige Neuseeländer. In seinem Aufgebot stehen sechs Spieler aus der Hochburg Heidelberg sowie mit Max Calitz (Tuks Rugby/Südafrika) und Sebastian Fromm (Trinity College/(Irland) zwei Legionäre.