Beachduo Borger/Büthe fehlt ein Sieg für Rio
Hamburg (dpa) - Nein, nein - über die Achtelfinal-Chance beim Major-Turnier in Hamburg und über Olympia wollten Karla Borger und Britta Büthe nicht sprechen.
„Es kommt mehr Druck von außen als wir ihn uns selbst machen“, sagte die 27 Jahren alte Beachvolleyball-Nationalspielerin Borger, der jetzt mit ihrer Partnerin Britta Büthe nach zwei Jahren mit vielen Qualen nur noch ein einziger Sieg fehlt für das heiß begehrte Olympia-Ticket nach Rio de Janeiro. „Wir rechnen gar nicht, wir denken nur an uns“, versicherte Blockerin Borger am Donnerstag. Im letzten Gruppenspiel demonstrierten die Stuttgarterinnen in der umgebauten Tennisarena am Rothenbaum beim deutlichen 2:0 (21:17, 21:14) gegen die US-Amerikanerinnen Sweat/Fendrick schon einmal Olympia-Form.
„Es ist nicht nur unser Ziel, uns für Rio zu qualifizieren. Wir haben einfach Lust auf noch mehr Siege“, betonte die 28-jährige Büthe. Seit sechs Jahren sind beide ein Team. Der zweite Platz bei der Weltmeisterschaft 2013 ist ihr bisher größter Erfolg. Im Vorjahr standen der Traum von der Copacabana und sogar die ganze Laufbahn von Karla Borger auf der Kippe. „Ich habe mir schon Gedanken gemacht, ob ich überhaupt wieder Volleyball spielen kann“, berichtete die Abwehrspezialistin. Ein Bandscheiben-Operation rettete die Karriere.
Nach drei Siegen in der Gruppenphase können Borger/Büthe nun nach monatelangen Ringen, manchmal auch Hadern, die Olympia-Teilnahme perfekt machen. Ein weiterer Erfolg am Freitag bringt dem Schwaben-Duo im Fernduell mit den Berlinerinnen Katrin Holtwick und Ilka Semmler das zweite deutsche Olympia-Ticket. Die bereits für Rio qualifizierten Europameisterinnen Laura Ludwig und Kira Walkenhorst stehen bei ihrem Welttour-Heimturnier ebenfalls in der K.o.-Runde.
Holtwick/Semmler könnten mit einem Turniersieg in Hamburg immer noch an den Stuttgarterinnen vorbeiziehen. Borger/Büthe müssten dann allerdings im Achtelfinale scheitern. Mit einem 2:0 (31:21, 21:19) gegen die Griechinnen Arvaniti/Karagkouni und dem damit verbundenen Einzug in die K.o.-Runde erhielten sich die Weltranglisten-Zweiten Holtwick/Semmler zumindest noch die theoretische Chance auf Olympia.
„Es macht keinen Sinn, sich ständig damit zu beschäftigen. Wir haben trotz der großen Bedeutung des Turniers unseren Spaß“, erzählte die 32 Jahre alte Holtwick. „Irgendwie“ sei sie vor allem froh, das der nervenaufreibende Kampf um das Olympia-Ticket „endlich bald vorbei“ ist. „Wir haben es im vergangenen Jahr liegen gelassen. Es gab viele Umstände, die es beeinflusst haben“, bemerkte Semmler. Auch die für den Seaside Beach Club Essen startende Berlinerin litt unter massiven Bandscheiben-Problemen. „Ich habe in diesem Jahr, als wieder alles okay war, gemerkt, wie stark mich mein Rücken beeinträchtigt hat.“