Berliner Syrien-Flüchtling Mardini startet bei Rio-Spielen
Lausanne (dpa) - IOC-Präsident Thomas Bach nahm sich viel Zeit, um die zehn Flüchtlinge vorzustellen, die erstmals in der Geschichte bei Olympischen Spielen ein Team bilden werden.
Auch die aus Syrien geflüchtete und in Berlin lebende Schwimmerin Yusra Mardini ist vom IOC ins zehnköpfige Flüchtlingsteam berufen worden, das bei den Rio-Spielen startet. Für den sichtlich bewegten Bach war die Vorstellung der staatenlosen Athleten „ein historischer Moment“ und ein „Signal der Hoffnung für alle Flüchtlinge“.
Die 18-jährige Mardini war 2015 mit ihrer Schwester nach Berlin geflohen. Sie trainiert bei den Wasserfreunden Spandau 04. „Ich möchte alle Flüchtlinge stolz machen“, sagte sie im März in Berlin.
Bei ihrer Flucht in einem überfüllten Schlauchboot waren die Schwestern, die in Syrien als Leistungsschwimmer Meistertitel gewannen, Retter in der Not. Als bei der Überfahrt von der türkischen Küste nach Lesbos der Außenbordmotor ausfiel und das Boot zu kentern drohte, sprangen sie über Bord und zogen es stundenlang ans Ufer.
Die zehn staatenlosen Athleten werden bei der Eröffnungsfeier am 5. August als vorletztes Team unter der olympischen Flagge vor Gastgeber Brasilien einmarschieren. „Dann wird man nicht erleben, sondern fühlen, was das bedeutet“, meinte Bach.