Wegen Zika-Virus: US-Radsportler verzichtet auf Olympia
Rio de Janeiro (dpa) - Der amerikanische Radsportler Tejay van Garderen wird wegen möglicher Gefahren des Zika-Virus nicht an den Olympischen Spielen in Rio de Janeiro teilnehmen. Da seine Frau schwanger sei, wolle er nicht das geringste Risiko eingehen, sagte der 27-Jährige.
„Ich möchte es nicht riskieren, irgendetwas mitzubringen, was Folgen haben könnte“, schrieb van Garderen in einer E-Mail an die Nachrichtenagentur AP.
Stecken sich Schwangere mit dem Virus an, können ihre Babys mit einem zu kleinen Schädel (Mikrozephalie) auf die Welt kommen. Die Kinder sind oft geistig behindert.
„Wenn die Umstände anders wären, hätte ich sehr gerne die USA vertreten, aber meine Familie hat Priorität und ich fühle mich mit der Entscheidung absolut wohl.“ Van Gerderen hatte bei Olympia 2012 für die USA am Straßenrennen teilgenommen und war einer der Kandidaten für die zwei US-Plätze in diesem Jahr.
Auch der australische Golfprofi Marc Leishman hatte vor kurzem mitgeteilt, aus Sorge wegen des Zika-Virus nicht nach Rio reisen zu wollen.
Zuletzt hatten mehr als 150 Gesundheitsexperten vor dem Zika-Virus gewarnt und die räumliche oder zeitliche Verschiebung der Olympischen Spiele gefordert. Die Weltgesundheitsorganisation (WHO), aber auch andere Experten und Politiker, hatten dies zurückgewiesen.
Es gebe kein „Gesundheitsrisiko für die Öffentlichkeit“ während der Spiele, sagte der Präsident des Organisationskomitees der Olympischen Spiele, Carlos Nuzman, am Donnerstag in Lausanne. „Das ist keine dramatische Sache, weil es Winter in Brasilien ist.“