Olympia 2022: Ski-Chef Kasper rät zur Ruhe

Berlin (dpa) - Der Präsident des Internationalen Skiverbandes, Gian-Franco Kasper, hat dem deutschen Sport in Sachen Olympia-Bewerbung vorerst zur Besonnenheit geraten.

„Für Deutschland wäre es sicher besser, sich jetzt erst einmal ein oder zwei Jahre ruhig zu verhalten“, sagte er in einem Interview der „Süddeutsche Zeitung“ mit Blick auf die Wahl von Thomas Bach zum neuen IOC-Chef und die mögliche Kandidatur Münchens für die Winterspiele 2022. Nach dieser Zeit sei „das mit dem deutschen Präsidenten international kein Thema mehr“, meinte Kasper.

Generell rechnet er einer möglichen Bewerbung der Olympia-Stadt von 1972 durchaus Chancen aus. „Ansonsten ist die Ausgangslage natürlich ziemlich ideal für München“, sagte der Schweizer. Sollten sich allerdings Norwegen mit Oslo und Schweden mit Östersund bewerben, wären das aus Kaspers Sicht sehr starke Konkurrenten. Top-Kandidat wäre für ihn dann Oslo, weil die Erinnerung an die Magie der Spiele 1994 in Lillehammer noch immer fortlebe, erklärte Kasper.

Um eine mögliche Münchner Bewerbung auszuloten, findet am 10. November an den potenziellen Standorten München, Ruhpolding, Garmisch-Partenkirchen und Berchtesgaden ein Bürgerentscheid statt. Die Bewerbung müsste dann bis zum 14. November beim Internationalen Olympischen Komitee (IOC) eingereicht werden. Vergeben werden die Spiele am 31. Juli 2015 bei der IOC-Vollversammlung in Kuala Lumpur.