Olympia-Bewerbungsgesellschaft tagt erstmals in Hamburg
Hamburg (dpa) - Die Gesellschafter der Olympia-Bewerbergesellschaft haben sich nach ihrer ersten Sitzung zuversichtlich für die Hamburger Kandidatur für die Spiele 2024 gezeigt.
„Der Bund (...) beteiligt sich zum ersten Mal an einer Bewerbergesellschaft“, sagte Bundesinnenminister Thomas de Maizière (CDU) in Hamburg. Das sei ein starkes Zeichen. „Wir wollen, dass es diesmal klappt.“ Hamburg bewerbe sich für Deutschland, und Deutschland helfe, dass es funktioniere. Für Hamburgs Bürgermeister Olaf Scholz (SPD) kommt es nun darauf an, dass das Konzept „Spiele am Wasser“ auch die Welt begeistert. „Uns hat es schon begeistert.“
Zu den Teilnehmern der Sitzung zählten neben de Maizière und Scholz unter anderen Schleswig-Holsteins Ministerpräsident Torsten Albig (SPD) und DOSB-Präsident Alfons Hörmann, der zum Vorsitzenden der Gesellschaft gewählt wurde. Hörmann sagte, das Hamburger Konzept könne die Welt begeistern: „Wir sind hier mit neuem Optimismus zusammengekommen.“ Er nannte Olympische Spiele 2024 oder 2028 das wichtigste Projekt des deutschen Sports nach der Wiedervereinigung.
Der Bundesinnenminister lobte das Konzept vor allem wegen der kurzen Wege bei den Spielen, der Nachhaltigkeit und wegen des Verzichts auf Gigantismus. Das sei auch ganz im Sinne der Reformbemühungen des Internationalen Olympischen Komitees (IOC) mit seinem deutschen Präsidenten Thomas Bach, den man ja gut kenne. Zugleich warnte de Maizière: „Ein guter Start ist noch kein guter Zieleinlauf.“ Als starke Konkurrenten für Hamburg gelten Paris, Rom und Boston. „Wir werden alles in die Waagschale werfen“, versprach de Maizière.
Ehe Spiele in Hamburg stattfinden können, muss die Bevölkerung der Hansestadt dem Sportgroßereignis zustimmen. Ein entsprechendes Referendum am 29. November will die Bürgerschaft an diesem Mittwoch auf den Weg bringen. Sollten die Hamburger für Olympia sein, muss die Bewerbergesellschaft bis zum 8. Januar unter der Geschäftsführung von Ex-Staatsrat Nikolas Hill und DOSB-Vorstand Bernhard Schwank das sogenannte Mini Bid Book beim IOC einreichen. Die eigentliche Entscheidung über die Ausrichterstadt der Olympischen Spiele 2024 fällt das IOC im Sommer 2017 in Perus Hauptstadt Lima.
Nach Ansicht der Gesellschafter besticht Hamburg vor allem durch die kurzen Wege, auf denen beinahe alle Sportstätten erreicht werden können. So fände der Hauptteil der Wettkämpfe im Radius von nur zehn Kilometern rund um das einen Steinwurf von der Hafencity entfernt gelegene Olympische Dorf statt. Die Segelwettkämpfe sind auf der Ostsee vor Kiel geplant.