Olympia-Fackellauf für Sotschi beginnt
Moskau (dpa) - Unter starken Sicherheitsvorkehrungen hat in Moskau der Fackellauf für die Olympischen Winterspiele im Februar 2014 im Schwarzmeerkurort Sotschi begonnen.
Als erste Läuferin nahm die fünffache Olympiasiegerin im Synchronschwimmen, Anastassija Dawydowa, am Montag die Fackel am Roten Platz entgegen und übergab das Feuer nach rund 300 Metern an Ex-Kunstturnerin Swetlana Chorkina. Auch Fürst Albert II. von Monaco nahm teil. „Ich bin stolz, ein Träger des olympischen Feuers zu sein“, sagte er dem russischen Staatsfernsehen.
Beim längsten Staffellauf in der Olympia-Geschichte legt die 1,5 Kilogramm schwere Fackel aus Aluminium in den kommenden vier Monaten rund 65 000 Kilometer durch Russland zurück. Bis zum Start der Spiele soll das Feuer auch im All, am Nordpol und im Baikalsee erstrahlen. In Sotschi wird die Flamme bei der Eröffnungszeremonie am 7. Februar entfacht, sie brennt dort bis zum Ende des Spektakels am 23. Februar.
Bei Herbstwetter in Moskau war die Trasse weitläufig abgesperrt. Sicherheitsbeamte schirmten die Fackelträger ab. In den vergangenen Jahren hatte es bei den Läufen immer wieder Zwischenfälle gegeben.
Menschenrechtsorganisationen nutzten den Beginn des Fackellaufs am 61. Geburtstag von Kremlchef Wladimir Putin zur Kritik an den politischen Verhältnissen im Gastgeberland. Amnesty International klagte darüber, dass die Moskauer Behörden eine für Montag geplante Kundgebung für den Schutz der Menschenrechte nicht erlaubt hätten.
Kritik kam auch von Reporter ohne Grenzen. „Wir beobachten mit Sorge, dass sportliche Großereignisse in jüngster Zeit häufig an Staaten vergeben werden, die grundlegende Menschenrechte missachten und auch während der Sportveranstaltungen die Arbeit von Journalisten einschränken“, teilte die Organisation mit. Hinterbliebene und Freunde der kremlkritischen Reporterin Anna Politkowskaja enthüllten am siebten Jahrestag ihrer Ermordung am Montag eine Gedenktafel für die Journalistin. Das Verbrechen ist bis heute nicht aufgeklärt.
Das olympische Feuer war am Vortag aus Griechenland in Russland eingetroffen. Kurz danach passierte in Moskau eine Panne, als die Flamme erlosch. Fackelträger Schawarsch Karapetjan musste sich mit einem Feuerzeug helfen lassen. Blogger meinten, dass dies wohl ein schlechtes Omen sei für die Spiele, die als Prestigeprojekt von Putin gelten. Der Chef des Organisationskomitees, Dmitri Tschernyschenko, spielte den Zwischenfall aber herunter. Ein Mitarbeiter hatte demnach das Ventil an der Fackel nicht richtig geöffnet.