Olympiateilnahme: Kuwait verklagt IOC auf Schadenersatz
Kuwait-Stadt (dpa) - Kuwait hat das Internationale Olympische Komitee (IOC) im Streit um die Teilnahme des Emirats an den Sommerspielen in Rio auf eine Milliarde Dollar (880 Millionen Euro) Schadenersatz verklagt.
Die Klage sei in der Schweiz eingereicht worden, zitierte die staatliche Nachrichtenagentur Kuna Kuwaits Informationsminister Salman al-Humud al-Sabah.
Das IOC hatte Kuwait zunächst bis zum 27. Oktober suspendiert, womit ein Ausschluss von den Spielen in Rio wahrscheinlich ist. Grund ist politische Einflussnahme des Staates auf die nationalen Sportverbände wie beispielsweise das Nationale Olympische Komitee.
Es sei „völlig inakzeptabel“, dass Kuwait auf diese „unfaire Weise“ behandelt werde, sagte Salman al-Humud. Sein Land habe vergeblich von Anfang an „einen ernsthaften Wunsch zur Zusammenarbeit“ gezeigt.
Bei einem Olympia-Aus für Kuwait sollen die besten Athleten des Landes allerdings nicht bestraft werden. Sie dürfen unter der IOC-Flagge in Brasilien an den Start gehen, wenn die Qualifikationskriterien erfüllt sind, teilte das IOC mit.
Die Olympische Charta garantiert die Autonomie des Sports gegenüber der Politik. Eine zweijährige Suspendierung aus gleichen Gründen war gegen Kuwait 2012 kurz vor den Olympischen Spielen in London aufgehoben worden.