Organisatoren weisen Kritik von Umweltschützern zurück
Sotschi (dpa) - Die Organisatoren der Olympischen Winterspiele haben Vorwürfe einer beispiellosen Umweltzerstörung in der Region Sotschi zurückgewiesen.
„Überall, wo gebaut wird, entsteht Schaden an der Landschaft, aber überall wird rekultiviert“, sagte Danila Owtscharow vom Organisationskomitee Sotschi 2014. Die Landschaftsarbeiten seien noch nicht abgeschlossen. Owtscharow betonte, dass für jeden gefällten Baum mehr als drei neue gepflanzt worden seien - 200 000 insgesamt. Es gebe auch eine neue ultramoderne Müllverarbeitungsanlage.
Umweltschützer hatten eine extreme Zerstörung der Natur kritisiert sowie viele wilde Mülldeponien. „Die Situation ist nicht einfach“, sagte der Chefarchitekt Oleg Chartschenko von der staatlichen Baufirma Olympstroy. Wo jetzt der Olympia-Park mit den glanzvollen Eisarenen stehe, sei vorher ein Sumpfgebiet und keine normale Umgebung zum Leben gewesen. „Die Leute haben in Baracken gehaust, manche ohne Genehmigung, sie haben an der Küste Reparaturwerkstätten betrieben. Nennen Sie das ökologisch? Wohl nicht!“, sagte Chartschenko.
Die Stadien würden im Anschluss an die Spiele nachhaltig genutzt, betonte der Architekt. Aus dem Eislaufstadion Schajba etwa werde ein Kinder- und Jugendsportzentrum. Zudem seien im Olympia-Park am Schwarzen Meer für die nächsten sieben Jahre Formel-1-Rennen geplant. Die Olympia-Hotelanlagen würden weiter als Unterkünfte für Gäste der Ferienregion genutzt oder als Wohnungen verkauft.
Umweltschützer von Organisationen wie Greenpeace und World Wide Fund for Nature (WWF) und Regierungsgegner hatten eine massive und völlig unkontrollierte Zerstörung der Natur beklagt. Aktivisten, die staatliche Projekte kontrollieren wollten, werfen den Behörden immer wieder Drangsalierung und Festnahmen vor. Seit Wochen setzen sich die Naturschützer für den inhaftierten Ökologen Jewgeni Witischko ein, der Ökosünden aufgedeckt hatte.