Ruderer in Rio in zehn Bootsklassen vertreten
Luzern (dpa) - Der Deutsche Ruderverband (DRV) geht bei den Olympischen Spielen in zehn der 14 Bootsklassen an den Start. Einzig der leichte Vierer ohne Steuermann konnte auf dem Rotsee in Luzern die letzte Chance zur Qualifikation nutzen.
Vier Kategorien haben in Rio de Janeiro keine deutsche Beteiligung. „Ich sage mal so: In den Bootsklassen, in denen wir uns nicht qualifiziert haben, waren wir auch nicht favorisiert“, sagte Bundestrainer Marcus Schwarzrock der Deutschen Presse-Agentur.
Neun Boote hatten sich die Startberechtigung bereits durch ihre Platzierungen bei den Weltmeisterschaften geholt. 2012 in London war der DRV in allen Klassen vertreten.
In Brasilien muss der DRV nun erstmals seit 1952 wieder auf einen Einer bei der olympischen Regatta verzichten. Der 19 Jahre alte deutsche Skiff-Meister Philipp-André Syring kam im Endlauf auf den sechsten und damit letzten Rang - nur die Top drei dürfen die Reise nach Brasilien planen. Ihm mache aber niemand einen Vorwurf, sagte Schwarzrock. „Er hat seine Sache gut gemacht und die Zukunft vor sich.“ Tags zuvor hatte bereits Julia Richter bei den Frauen den Einzug ins Finale verpasst.
Besser lief es beim leichten Vierer ohne Steuermann. Der EM-Dritte kam hinter Russland ins Ziel und sicherte sich so eines der beiden verbliebenen Brasilien-Tickets. „Das war eines der härtesten Rennen meines Lebens“, sagte Lucas Schäfer. „Aber wir haben genau das gemacht, was wir zu tun hatten laut unser Rennstrategie.“ Neben Syring und Richter in den Einern verpassten auch der Zweier ohne Steuermann und der Frauen-Achter die Qualifikation für Brasilien.
Am Wochenende geht es an gleicher Stelle um Weltcup-Punkte. „Da wollen wir schauen, wie wir in den Bootsklassen dastehen und wie wir uns in den vergangenen drei Wochen verbessert haben“, sagte Schwarzrock. Der leichte Doppelzweier bei den Männern ist in Luzern nicht gemeldet, auch die Boote aus der Qualifikations-Regatta werden nicht starten.