Japans NOK-Chef: Olympia-Bewerbung für 2020 wird untersucht
Tokio (dpa) - Die dubiosen Vorgänge um Japans erfolgreiche Olympia-Bewerbung für die Sommerspiele 2020 in Tokio sollen untersucht werden. Das kündigte der Präsident des Nationalen Olympischen Komitees (NOK), Tsunekazu Takeda, vor einem Parlaments-Ausschuss in Tokio an.
Dabei gehe es um Zahlungen an eine Firma in Singapur. Die Untersuchung betreffe Personen, die in die Bewerbung involviert waren. Takeda selbst gehörte dem damaligen Bewerbungskomitee in führender Position an.
Tokio hatte 2013 den Zuschlag für die Spiele 2020 erhalten - gegen die Mitbewerber Madrid und Istanbul.
Angesichts des Korruptionsverdachts bei der Vergabe der Spiele an Japan hatte Sportminister Horoshi Hase die Zahlung hoher Beratungsgebühren kürzlich verteidigt. „Um Lobbykampagnen durchzuführen, benötigten wir Zugang zu mehr wichtigen Informationen“, sagte der Politiker.
Er bezog sich auf Angaben der Pariser Finanz-Staatsanwaltschaft, wonach im Juli und Oktober 2013 zwei Zahlungen mit dem Betreff „Tokio 2020 Olympia-Bewerbung“ von einem japanischen Konto an das Unternehmen Black Tidings in Singapur geflossen seien. „Die Zahlung erfolgte mit dem Ziel, die Zahl der Unterstützer zu erhöhen, nicht um Stimmen zu kaufen“, sagte Hase.